Der Weg zu Ikea wird kürzer: Am Dienstagmorgen wurde die erste Zentralschweizer Ikea-Filiale in Rothenburg eröffnet – nach 15 Monaten Bauzeit.
Das schwedische Möbelhaus hat am Dienstagmorgen seine Toren geöffnet. Während am Dienstag vorerst nur Ikea Family-Mitglieder Eintritt erhielten, öffnen die Tore am Mittwoch, 9. November um 9 Uhr regulär.
Das Areal im Rothenburger Industrieareal Wahlingen ist 32'000 Quadratmetern gross. Auf 18'000 Quadratmeter Verkaufsfläche finden die Kunden rund 9000 verschiedene Produkte in 57 eingerichteten Musterzimmern, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Ikea investierte in den Bau der ersten Zentralschweizer Filiale 92 Millionen Franken und beschäftigt am Standort Rothenburg 220 Mitarbeiter.
Den Kunden stehen vor dem Möbelhaus 800 Parkplätze zur Verfügung, die bewirtschaftet werden. Die Ikea ist auch mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar: Im Halbstundentakt hält die S18 am Bahnhof Rothenburg. Von dort gehts mit einem Bus der Auto AG Rothenburg in vier Minuten vor die Eingangstüren. Am Samstag fährt zusätzlich ein Shuttle-Bus von Rothenburg Bahnhof zur Ikea. Das Möbelhaus ist auch mit den Buslinien 50/51/52 (mit Umstieg in Rothenburg Lindau) erreichbar.
Im Restaurant mit Blick auf Luzerns Berge finden rund 470 Gäste Platz. Kinder sind laut Mitteilung im beaufsichtigten Spielparadies «Småland» bestens aufgehoben. Bis zu 50 Kinder können dort ihre Zeit vertreiben. Zum erweiterten Angebot gehören auch ein Bistro sowie ein Shop, der mit schwedischen Köstlichkeiten lockt.
Die Ikea Rothenburg ist das siebte nach Minergie-Standard gebaute Einrichtungshaus und eines der grössten Minergie-Gebäude im Kanton Luzern. Eine gedämmte Gebäudehülle, ein ausgeklügeltes Lüftungssystem und eine umweltfreundliche Wärmeerzeugung sind Kernelemente dieses Standards.
Geleitet wird die Filiale von Rita Zicola. Die Aargauerin wohnt im Kanton Luzern und war vorher Filialleiterin in Aubonne VD. Die 42-Jährige ist seit 14 Jahren bei Ikea.
rem
Bereits Anfang 2001 hatte Ikea angekündigt, in Rothenburg ein Möbelhaus zu bauen. Geplante Eröffnung: 2004. Daraus wurde aber nichts. Denn der Anschluss an die A2, eine Voraussetzung für die Bewilligung, sollte erste 2006 oder 2007 eröffnet werden – glaubte man damals. Tatsächlich ging es noch sehr viel länger.
Zugleich gab es juristische Auseinandersetzungen. So hagelte es 2004 Beschwerden gegen das Projekt, unter anderem auch vom VCS. Letzterem ging es unter anderem um die Zahl der Parkplätze, später auch noch um das Fahrtenmodell beim Möbelhaus.
Beschleunigter Bau des A2-Anschlusses
Auch die vom Gemeinderat Rothenburg 2008 erteilte Baubewilligung für Ikea wurde angefochten, doch das Luzerner Verwaltungsgericht erachtete sie als rechtens, verlangte aber bessere Verkehrslenkungs-Massnahmen. Beschwerden gab es zudem gegen den Autobahnzubringer. Sie wurde vom Bundesverwaltungsgericht 2009 abgewiesen.
Zwischenzeitlich ergab sich ein neues Terminproblem. Gemäss Baubewilligung musste Ikea den Bau bis 2011 realisieren; eine Verlängerung der Bewilligung war nicht möglich. Der für die Eröffnung vorausgesetzte Autobahnanschluss aber sollte erst im Sommer 2012 fertig sein. Ikea anderseits wollte den Bau nicht erstellen und dann ein Jahr lang leer stehen lassen.
Hier nun kam das Bundesamt für Strassen (Astra) Ikea entgegen und ermöglichte eine beschleunigte Realisierung des Autobahnanschlusses. Am vergangenen Samstag konnte er offiziell eingeweiht werden - vier Tage vor der Eröffnung des Möbelhauses.
sda