Implantatehersteller Straumann brilliert mit einer Performance von 12 Prozent – Zeit, den Zahn zu ziehen. Die Mäuse von Logitech sind putzmunter. – Zeit für einen ausgiebigen Lachsschmaus bei Marine Harvest. – Deutsche Anleger lieben Siegfried-Pillen.
Empfehlenswerte Behandlung für Investoren: Ihrem Portfolio sollte der Straumann-Zahn gezogen werden. Die Straumann Holding gewann allein im kurzen Jahr 2014 rund 12% – eine blendend weisse Performance. Jetzt gilt es, den Gewinn mitzunehmen. Übrigens, der CEO-Wechsel zu Marco Gadola vor einem Jahr war nötiger als ursprünglich angenommen. (Verkaufen mit Gewinn)
> Ein Volltreffer war die letztwöchige Anlageempfehlung, der Multi Barrier Convertible der Leonteq: Die Westschweizer Mäusefirma Logitech stieg diese Woche um satte 12,1% an. Das Produkt (Valor: 22851718) liegt nach einer Woche glänzend im Rennen. Die vorzeitige Rückzahlung des Anlagevehikels innert sechs Monaten ist fast so sicher wie das Amen in der Kirche. (Halten)
> Eine mehr als nette Erfolgsmeldung gibt es in dieser trüben Börsenwoche aus dem Fürstentum Liechtenstein: Die Aktien der LLB haben zum Höhenflug angesetzt. Im Stil von Tina Weirather, dem Ländle-Skistar, wurde die Konkurrenz in Grund und Boden gefahren: +35,4% auf Jahresfrist. (Erstmaliger Verkauf)
> Erstmals bin ich hin- und hergerissen, ob ich nicht zum Verkauf bei der Basler Lonza-Gruppe drängen sollte. Denke ich an das Goldhändchen von FC-Basel-Präsident Bernard Heusler in Sachen Mohamed Salah, folge ich dem brillanten Taktiker und sage, auf dem Höhenpunkt ist es am Schönsten: +71,1% innert zwölf Monaten. Oder Champions League und Meistertitel auf dem Börsenparkett. (Verkaufen)
> Der Absturz bei der VZ Holding ist heftiger ausgefallen, als sich mancher Anleger ausdenken konnte. Jedenfalls hat sich erstmals das Kosten-Nutzen-Verhältnis signifikant erhöht. Das Unternehmen überzeugt mit seiner Angebotspalette auf der ganzen Linie, trotzdem ist ein Einsteigen auf reduziertem Niveau noch zu früh. (Abwarten, Beobachtungsliste)
> Jetzt blase ich zur Schlussfanfare in Sachen Marine Harvest, des norwegischen Lachskönigs: +47,5% innert Jahresfrist. Der Titel mutiert zum Spielball der internationalen Finanzjongleure: Hier heisst es ganz einfach «Schuster, bleib bei deinem Leisten» oder kurz und bündig: verkaufen.
> Noch ein bisschen länger als ursprünglich erwartet werden die Aktien der EMS-Chemie benötigen, bevor die Kursmarke von 330 Franken wieder erreicht wird. Nicht dass Firmenchefin Magdalena Martullo-Blocher einen schlechten Job machen würde – im Gegenteil, der Titel wird momentan künstlich tief gehalten, damit die Optionsscheinbesitzer kalte Füsse bekommen. (Abwarten)
> Beim hochfliegenden Zofinger Pharmaunternehmen Siegfried ist inzwischen die Kreissparkasse Biberach zum fünftgrössten Anteilseigner geworden. Spannend, dass sowohl deutsche Adressen als auch die BayernInvest Capital bei einem mittelkapitalisierten Schweizer Pharmawert im grösseren Stil mit von der Partie sind. Der Titel ist von meiner Seite auf Verkauf gesetzt worden – nachdem er die Marke von 170 Franken erreicht hat.
> Der Bundesrat wie auch der smarte Nationalbankchef Thomas Jordan sind unserem Weckruf gefolgt und haben 23 Tage nach unserem Terminvorschlag den antizyklischen Kapitalpuffer erhöht. Gut so, und nun sollte als nächste Massnahme der Barbetrag zum Immobilienkauf schrittweise auf 15% von aktuell 10% erhöht werden. Glauben Sie mir, der heiss gelaufene Schweizer Immobilienmarkt braucht noch zusätzliche Bremsklötze, denn hier liegt ganz klar die Achillesferse im Schweizer Bankwesen. Also 2. Säule +15% Cash macht 25% total. Alles andere wäre Harakiri. Es gibt einen überaus gefährlichen Indikator: Die sogenannte Time to Market, die Zeit, bis neue Immobilien verkauft werden, hat sich nahezu verdoppelt und die Bautätigkeit läuft auf Hochtouren. So hat der Immobiliencrash in Amerika begonnen, also aufgepasst, Professor Jordan, schauen Sie sich diesen Indikator an, Sie werden überrascht sein. (Trust in Jordan)
> Ein Teilverkauf drängt sich mittlerweile beim Berner Pharmagrossisten Galenica auf: Momentan wird der Titel mit aller Kraft unter der Marke von 900 Franken gehalten. Mit viel Energie wird das «berühmte Haar in der Suppe» gesucht. Etienne Jornod, seien Sie nicht so bescheiden – es ist Ihre Erfolgsgeschichte. Also doch der Jornod-Effekt, ohne Wenn und Aber! (Teilverkauf)
Haben Sie Fragen an den Geldberater?
Sämtliche Leserfragen werden beantwortet. Schreiben Sie Geldberater François Bloch ein E-Mail an: geld@schweizamsonntag.ch.
Wer die Börsentipps aus dieser Kolumne umsetzt, tut dies auf eigenes Risiko. Die «Schweiz am Sonntag» übernimmt keine Verantwortung. Unser Experte hat sich verpflichtet, in keinem der besprochenen Titel aktiv zu sein.
Mehr Themen finden Sie in der gedruckten Ausgabe oder über E-Paper