Basketball
Erfolgsserie von Swiss Central reisst nicht ab: Das ist kein Zufall

Die Luzerner Swiss-Central-Basketballer spielen heute (19.30, Staffeln) in Reussbühl die Heimpartie gegen Boncourt.

Daniel Schriber
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Ein Gewinn für Swiss Central Basket: der Amerikaner Antwoine Anderson (links).

Ein Gewinn für Swiss Central Basket: der Amerikaner Antwoine Anderson (links).

Bild: Patrick Hürlimann (Luzern, 5. Januar 2022)

Am vergangenen Wochenende feierte Swiss Central Basketball in der höchsten Schweizer Liga den vierten Sieg in Folge. Und das nicht gegen irgendeine Mannschaft, sondern gegen die Vollprofitruppe aus Genf. Damit hat Swiss Central sieben Runden vor dem Ende der Qualifikation schon so viele Spiele ­gewonnen wie noch nie zuvor in der NLA.

Die Playoff-Teilnahme ist dem Zentralschweizer Klub so gut wie sicher. Die nachfolgenden vier Punkte zeigen, warum Swiss Central dieses Jahr die ­erfolgreichste Saison der Klubgeschichte abliefert.

1. Spielerkader

Keine Frage: So stark wie dieses Jahr war Swiss Central noch nie besetzt. Das liegt vor allem an den einheimischen Spielern. Mit Stan Leemans und Marco Lehmann kehrten in dieser Saison zwei ehemalige SCB-Spieler zurück, die zuletzt wertvolle Erfahrungen in internationalen Wettbewerben sammeln konnten.

Der langjährige Starwings-Spieler Joël Fuchs, der als weiterer Neuzugang aus dem Baselbiet zum Team stiess, gehört zu den erfahrensten Flügeln der Meisterschaft.

Mit Luc Schärer und Kelechi Obim schafften zudem zwei SCB-Junioren den Sprung in die Stammrotation. Nicht zu vergessen Michael Plüss: Auch wenn der langjährige SCB-Captain so wenig spielt wie noch nie, ist ­seine Rolle als «stiller Leader» unbestritten.

2. Amerikaner

Erfüllen die amerikanischen Profis bei Swiss Central Basket die spielerischen Erwartungen, die in sie gesetzt wurden? Und: Passen sie auch menschlich zum Team? Die Verpflichtung ausländischer Profispieler ist immer mit Risiken verbunden. Für Teams, die sich im bescheidenen Budgetrahmen von Swiss Central bewegen, gilt dies ­besonders. Abgesehen davon: Der perfekte Profi ist für SCB schlicht und einfach nicht bezahlbar. Und trotzdem: Mit der Verpflichtung von Spielmacher Antwoine Anderson sowie den beiden Innenspielern Michael Philipps und Jack Rauch haben Sportchef Zoran Popovic und sein Team ein hervorragendes Händchen bewiesen. Die drei Amerikaner skoren nicht nur regelmässig, sie scheinen sich auch hervorragend in das Team-Gebilde einzufügen.

3. Überraschungseffekt

Ein Aufsteigerklub aus der Deutschschweiz? Ein 31-jähriger Trainer, der noch nie zuvor ein Team aus der höchsten Spielklasse betreut hat? Nein, zu ­Beginn der Saison hatte in den Basketballhochburgen der Romandie und dem Tessin bestimmt niemand Swiss Central Basket auf der Rechnung. Und noch heute wirkt es bisweilen so, als würden die stets mutig und keck aufspielenden Zentralschweizer unterschätzt – besonders, wenn sie auswärts antreten. Je länger dies der Fall ist, desto besser für Orlando Bär und seine Mannschaft.

4. Die Infrastruktur

Wer an einem Heimspieltag die Turnhalle Staffeln in Reussbühl betritt, der spürt rasch: Dies hier ist das Zuhause von Swiss Central. Schon beim Eingang werden die Fans von lebensgrossen Postern der SCB-Spieler begrüsst. In der Galerie trifft man sich vor, während und nach dem Spiel zu Cevapcici und lokalem Ruopigenbräu. Darüber hinaus versucht der Klub, aus jedem Heimspiel einen kleinen Event zu machen: In der Halbzeit ­zeigen Mini-Spieler der Partnervereine ihr Können, manchmal sorgen Tanzgruppen oder ­Gesangstalente für Stimmung. Nach den Spielen nehmen sich die NLA-Spieler zudem stets Zeit für Autogramme und Selfies mit kleinen und grossen Fans. Es funktioniert: Mittlerweile finden von Spiel zu Spiel mehr Fans den Weg in die Reussbühler «SCB-Arena».

Nationalliga A. 21. Runde: Swiss Central – BC Boncourt (heute, 19.30 Uhr, Staffeln)