Samuel Kuoni startet am Samstag mit Urdorf in die schwierige zweite Saison nach dem Aufstieg. Für Kuoni wie für den 2.-Ligisten EHCU gilt: Er kann die Leistungen der Vorsaison nur wiederholen, wenn er wieder an seine Grenzen geht.
Die Geschichte von Samuel Kuoni klingt nur am Anfang wie so viele rund um den EHC Urdorf. Zwar in Steinwurf-Distanz von der Kunsteisbahn Weihermatt aufgewachsen und deshalb schon früh auf den Schlittschuhen, entschied er sich als Kind für den Fussball. Erst im Alter von 13 Jahren erhielt er über den Vater eines Freundes eine Ausrüstung und wechselte zum Eishockey. Weil der EHCU (bis zur laufenden Saison) kein Juniorenteam dieser Altersklasse mehr hatte, war Kuoni nie im Nachwuchs aktiv. Der heute 23-Jährige schloss sich der Organisation des ZSC an, wo er die meiste Zeit für Dübendorf aktiv war. In der Saison 2010/11 kehrte er nach Urdorf zurück, gehörte 2012 zum Aufstiegsteam und wurde in der vergangenen 2.-Liga-Saison zum Leistungsträger. Mit Nicolas und Tobias Landis bildete er die produktivste und Sturmlinie der «Stiere», die massgeblich zum Klassenverbleib beitrug.
Aus einer Verletzung zurück
Vor dem samstäglichen Auftakt zur neuen Spielzeit gegen Dürnten (19.45 Uhr, Bäretswil) ist vom einstiegen Paradesturm nicht mehr viel übrig. Genauer: Kuoni – und das nicht bei hundert Prozent seiner Leistungsfähigkeit. Während Nicolas Landis die Durchdiener-RS absolviert und Tobias Landis mit einer Bänderverletzung ausfällt, muss Kuoni nach einem Schlüsselbeinbruch beim Skilaufen zunächst das Vertrauen in seinen Körper zurückgewinnen: Die Klavikula ist in diesem Kontaktsport eine besonders heikle Stelle. Erst während der vergangenen Woche hat der Projektleiter für Zutrittskontrollsysteme sein erstes Testspiel
bestritten.
Nach vorne schauen
Jetzt kann Kuoni wieder nach vorn schauen. Auf die neue Saison, beispielsweise. Viele Fragezeichen stecken dahinter: hinter seinem Formstand und dem des Teams. Hinter der Harmonie mit neuen Sturmpartnern. Hinter der Auswirkung des Ausfalls von Leader Thomas Heldner, der deshalb Co-Trainer von Dani Hüni ist. Hinter der Verfügbarkeit der B-Lizenz-Spieler. Vor der vergangenen Kampagne habe er keinen Zweifel gehabt, dass das Team den Verbleib in der 2. Liga schaffen würde. «Jetzt denke ich, dass es sehr schwer wird», sagt er. Erwartungen an sich selbst lässt er offen und sagt ehrlich: «Ich bin keiner, der es selbst reissen kann, sondern bin auf gute Mitspieler und deren Pässe angewiesen.»
Für Kuoni gilt wie für den EHCU: Er kann die Leistungen der Vorsaison nur wiederholen, wenn er wieder an seine Grenzen geht. Das Team ist jünger, schneller und dank der vergangenen Spielzeit erfahrener. Trainer Hüni obliegt ein gutes Händchen in der Linienzusammenstellung und das Hochhalten der Zuversicht während negativer Phasen.
Kuoni sieht innerhalb der Mannschaft einen «ähnlichen Geist» wachsen wie in der Aufstiegssaison. Als zusätzliche Motivation baut er auf die Unterstützung der Fans. «Es wäre schön, wenn noch mehr kommen würden.» Dabei erinnert sich der Urdorfer zurück, wie er die Heimspiele als kleiner Junge selbst verfolgte. Auch als Fussballer.