Eishhockey
Präsident Mike Weiss musste seine Drohung nicht wahr machen

Wieder verspielten die Limmattaler in der 3. Liga eine Führung – diesmal zwar «nur» ein 2:0 gegen Sursee. In der Verlängerung erzielt Michael Frei den Siegtreffer.

Raphael Biermayr
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Hat gut lachen: Trainer Weiss.bier

Hat gut lachen: Trainer Weiss.bier

Als Wings-Goalie Fabian Meier 11:28 Minuten vor Schluss des letzten Drittels auf die Matchuhr sah, war das zuvor Unvorstellbare langsam greifbar: Die Limmattaler waren auf dem besten Weg, ein Match ohne Gegentor zu beenden. Und das erst noch gegen das Spitzenteam Sursee.

Doch es kam anders. In der 57. Minute gelang den Gästen durch den pfeilschnellen Hans Schnyder der Anschlusstreffer zum 2:1. Kurz darauf konnten die Wings in Überzahl spielen, bis 30 Sekunden vor Schluss. Die drei Punkte lagen auf dem Präsentierteller. Doch es kam anders. Nach einem Bully in der Angriffszone übersahen die Wings den enteilenden Schnyder, der prompt angespielt wurde und den Ausgleich erzielte. Der herausragende Goalie Fabian Meier war bedient, nach Drittelende verliess er das Eis angefressen und klagte Ersatzgoalie Thomas Gebistorf sein ausgeprägtes Leid.

Weiss vertrat Matthias Honegger

Wie schon in den vorangegangenen Heimspielen gegen Glarus und Seetal hatten die Limmattaler also einen Vorsprung verspielt. Damals ein 3:0 respektive ein 4:0, diesmal ein 2:0. Doch im Gegensatz zu den beiden Spielen gewannen sie diesmal in der Verlängerung. Nach einer Druckphase erzielte Michael Frei den Siegtreffer. So herrschte trotz der vergebenen Chance auf einen Vollerfolg Zufriedenheit, war es doch das erste Erfolgserlebnis nach fünf Niederlagen. «Das ist gut für die Moral», konstatierte Mike Weiss.

Der Präsident der Limmattal Wings übernahm das Traineramt des aus gesundheitlichen Gründen abwesenden Matthias Honegger. Der Akteur der zweiten Mannschaft (4. Liga) musste seine – nicht ganz ernst gemeinte – Drohung nicht wahr machen: Vor dem Match hatte er zum Team gesagt: «Wenn ihr heute nicht gewinnt, ziehe ich mich das nächste Mal um und spiele mit.»

Shutout: Ein historisches Erlebnis

Für die kommende Begegnung sollte es keiner besonderen Motivation bedürfen: Am kommenden Mittwoch gastiert Engelberg auf der Wettinger Tägerhard (Spielbeginn um 20.30 Uhr), das den ersten Abstiegsplatz belegt. Aktuell liegen die beiden Teams nach Verlustpunkten gleich auf.

Übrigens: Ein Shutout für einen Goalie der Limmattal Wings ist ein nahezu historisches Ereignis: Der Letzte, dem das gelang, ist Marcel Kriesche. Er hielt seinen Kasten am 27. Februar 2008 bei einem 3:0 gegen Dübendorf II rein.