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Das mit Limmattalerinnen bestückte 2.-Liga-Team der Grasshoppers sorgt für Aufsehen. In der Meisterschaft marschieren die Frauen vorne weg – und das ohne grosse Trainings. Im Cup musste sich das Team aber dem NLA-Vertreter aus Zug geschlagen geben.
Wenn im Unihockey ein Zweitligist im Schweizer Cup auf einen NLA-Vertreter trifft, ist der Ausgang der Partie meistens schon im Voraus klar. Beim Spiel der GC-Frauen gegen Zug United hingegen waren sich nicht alle ganz so einig. Grund dafür sind die vielen ehemaligen Spitzenspielerinnen bei GC. Im Kader finden sich zahlreiche ehemalige NLA- und NLB-Spielerinnen, unter ihnen auch Ex-Nationalspielerin Anna Bürgi, die im Jahr 2005 mit der Schweiz Weltmeisterin wurde, oder Silvana Heimgartner, ehemalige deutsche Nationalspielerin. Die Equipe hatte in der laufenden Saison gleich zu Beginn für einiges Aufsehen gesorgt: Sie schlugen im 1/32-Final des Cups das NLB-Team UHC Zugerland. Auch in der nächsten Runde bekundeten sie gegen Gurmels keine Mühe. Als Belohnung gab es ein Duell mit NLA-Vertreter Zug United.
Anfänge gehen weit zurück
Die Anfänge dieses «ambitionierten Plausch-Teams» gehen weit zurück. Jeanne Feuillet, die einst im UHC Urdorf in der NLB spielte, entschied sich 2006 vom Leistungssport zurückzutreten und fortan bei Floorball Zurich Lioness in der 2. Liga zu spielen. «Als kein Trainer mehr vorhanden war, übernahm ich die Trainings und mit der Zeit auch das Coaching. Ich kam auf die Idee, ehemalige Mitspielerinnen anzufragen, die in der NLA oder NLB aufgehört hatten», erklärt Feuillet, die nun auch bei GC als Spielertrainerin und Captain fungiert. «Ziel war ein Plauschteam mit hohem Niveau.»
«Eine kleine Oase»
Als es 2009 bei den Lioness Differenzen mit dem Vorstand gegeben habe, entschied sich die Equipe für einen Wechsel zu den Grasshoppers. Der Verein hatte seit dem Rückzug seiner NLA-Mannschaft im Jahr 2004 kein Grossfeld-Frauenteam mehr und empfing die Spielerinnen mit offenen Armen. Seither stossen ständig weitere Akteurinnen aus Spitzenteams dazu, denen der hohe Aufwand in den obersten Ligen zu viel wird. «Wir haben hier schon eine kleine Oase in der Unihockeywelt: Wir trainieren nur wenig, dafür auf sehr hohem Niveau. Sport und Arbeit lassen sich so gut unter einen Hut bringen», hält Jasmin Wani fest, die als Ärztin tätig und in der Region
als Ex-Trainerin und aktuelle Sportchefin von Unihockey Limmattal bekannt ist. Mit Monika Poyet aus Urdorf ist eine weitere Spielerin aus der Region im Team.
Auf den Aufstieg verzichtet
Obwohl sie mehrfach Gruppensieger wurden und aufstiegsberechtigt gewesen wären, entschieden sich die Grasshoppers, in der 2. Liga zu bleiben. Da in der 1. Liga nicht mehr Doppelrunden gespielt werden, sondern die Meisterschaft wöchentlich als Einzelspiele absolviert wird, hätte dies einen grossen Mehraufwand bedeutet, den die Spielerinnen nicht mehr auf sich nehmen wollen. Auch der Verein dürfte nicht traurig sein, sind doch Einzelspiele sehr personal- und zeitintensiv. Zudem hätte auch eine Juniorinnenequipe gestellt werden müssen. «Wir überlassen den Entscheid bezüglich Aufstieg unseren Frauen. Wir unterstützen sie in beiden Ligen», hält GC-Vorstandsmitglied Markus Killias fest.
Ungewöhnliche Ziele
Da sie der Konkurrenz in ihrer Liga stark überlegen sind, setzen sich die Spielerinnen ungewöhnliche Ziele. So wollen sie die Meisterschaft ungeschlagen und mit einer möglichst tiefen Zahl Gegentore beenden. Für die sportlichen Highlights sorgen Testspiele gegen Teams aus höheren Ligen und natürlich auch der Cup.
Das aktuelle Abenteuer im K.-o.-Wettbewerb endete übrigens gegen Zug United. Das NLA-Team war auch für die ambitionierten GC-Frauen zu stark und gewann 13:1.