Cross-Lauf
Lara Alemanni verteidigt ihren Schweizer-Meister-Titel in der Kategorie U20

Langsam, aber sicher muss Lara Alemanni zu Hause in Urdorf Platz schaffen. Die 19-jährige Leichtathletin vom TV Oerlikon hat am vergangenen Sonntag bei der Schweizer Meisterschaft im Cross im bernischen Köniz wieder die Goldmedaille gewonnen.

Michel Sutter
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Lara Alemanni jubelt über ihren Schweizer-Meister-Titel.

Lara Alemanni jubelt über ihren Schweizer-Meister-Titel.

Gérald Rumo

Es ist beim Cross bereits ihre zweite in der Kategorie U20 und die fünfte insgesamt, wenn man die drei Goldmedaillen in der Kategorie U18 aus den Jahren 2012, 2014 und 2015 miteinberechnet. Für die Seriengewinnerin ist der erneute Sieg bei der Schweizer Meisterschaft daher keine Sensation: «Es ist eine grosse Ehre», sagt sie, «aber es ist natürlich nicht dasselbe, wie wenn man die erste Goldmedaille gewinnt. Damals war das für mich eine Riesenüberraschung.»

Nichtsdestotrotz sei die Titelverteidigung eine Bestätigung ihrer Leistung, die in diesem Winter unter fast idealen äusseren Bedingungen zustande gekommen war. «Als ich lief, war es sehr windig, aber ich hatte Glück, denn es gab sogar noch Sonnenschein», sagt sie. «Erst nachher begann es zu nieseln.» Die Strecke sei zum Laufen daher sehr gut gewesen.

Lara Alemanni

Lara Alemanni

jwi

Als sie den Streckenplan sah, erwartete sie allerdings ein Rennen, das nicht unbedingt ihren Vorzügen entsprach. «Ich sah einfach eine gerade Strecke», erklärt sie. «Dabei mag ich es sehr, wenn es im Rennen Kurven und einen Rhythmuswechsel gibt.» Bei der Streckenbesichtigung gab es für Alemanni dann eine positive Überraschung: «Es waren doch einige Kurven drin, und mitten auf der Strecke lag sogar ein Baumstamm. Die Crossstrecke war richtig attraktiv.»

Doch nicht nur an der Strecke fand Alemanni Gefallen. Im Gegensatz zu 2016, als die Cross-Meisterschaft im sankt-gallischen Benken stattfand, hatte die Urdorferin in diesem Jahr nicht mit den äusserlichen Bedingungen zu kämpfen. «Damals konnten wir auf gewissen Streckenabschnitten nicht rennen, sondern mussten gehen, so tief war der Schlamm», erinnert sich Alemanni. Tatsächlich kamen einige Läuferinnen und Läufer bei dem Wettkampf, der am Abend stattgefunden hatte, völlig verdreckt ins Ziel. «Das war richtiger Cross-Hardcore!», meint Alemanni und lacht.

Bahnsaison beginnt

Mit der Schweizer Meisterschaft ist für Alemanni die Crosssaison erst einmal beendet. Nun heisst es für die Urdorferin: ab auf die Bahn. Dort startet sie über 1500 und 5000 Meter. Zwei Distanzen, über die sie bisher sehr erfolgreich gewesen ist. So hat sie im vergangenen Jahr über 5000 Meter in der Kategorie U20 den Schweizer-Meister-Titel geholt, über 1500 Meter konnte sie sogar an der U20-Weltmeisterschaft in Polen teilnehmen. An internationalen Anlässen dabei zu sein: Das ist und bleibt auch in diesem Jahr Alemannis Ziel. «Nationale Titel sind schön», sagt Alemanni. «Aber ich will an der Europameisterschaft über 1500 Meter starten. Ebenso über 5000 Meter, wo ich die Limite eigentlich schaffen sollte.» Allerdings sei die Qualifikation für die EM auch von den anderen Läuferinnen abhängig. «Momentan rücken sehr viele starke Junge nach», sagt Alemanni. «Da muss man dann halt zu den Schnellsten gehören.»

Alemanni will Top-Resultat

Und nicht zuletzt möchte sie sich im November wieder für die Cross-Europameisterschaft qualifizieren. Dort hat sie im vergangenen Jahr den 15. Platz erreicht. «Diese EM war toll für mich», meint sie im Rückblick. «Ich habe nicht nur teilgenommen, ich habe auch gesehen, dass ich schneller sein kann als andere junge Spitzenläuferinnen.» Dieses Erfolgserlebnis gibt Alemanni viel Selbstbewusstsein für die kommende EM, für die sie sich eigentlich souverän qualifizieren sollte. «Ich will wieder ein Top-Resultat erreichen.