Eishockey
Fehlstart für die «Stiere» aus Urdorf zum Zweitliga-Saisonauftakt

Der EHC Urdorf hat seine erste Meisterschaftspartie in Dürnten am Samstagabend mit 4:8 verloren. Die Niederlage ist vor allem einem schlechten ersten Drittel geschuldet.

Michel Sutter
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Der EHC Urdorf hofft auf den ersten Saisonsieg.

Der EHC Urdorf hofft auf den ersten Saisonsieg.

Michel Sutter

So hatte sich der Zweitligist aus Urdorf den Saisonauftakt in Dürnten nicht vorgestellt. Das erste Drittel missriet ihnen gänzlich. Nach nicht mal neun Minuten lagen sie bereits mit 0:3 zurück, das läuferisch überlegene Dürnten hatte im Drei-Minuten-Takt seine Tore geschossen. Nach 18 Minuten stand es 0:4 aus Urdorfer Sicht, am Ende des ersten Abschnitts 1:5. «Wir hatten keine Ordnung im Spiel», befand der neue Urdorfer Trainer Thomas Heldner.

Nach dem ersten Drittel gefangen

Zu diesem Zeitpunkt musste man das Schlimmste befürchten für die Limmattaler. «Bei einem solchen Resultat besteht die Gefahr, dass die Mannschaft auseinanderfällt», erklärte Heldner. Glücklicherweise war das bei den Urdorfern nicht der Fall.

Als sie nach der ersten Drittelpause aufs Eis zurückkehrten, wirkten sie konzentrierter und ambitionierter. Sie boten dem Gegner Paroli und kamen plötzlich selber zu Chancen, was im ersten Abschnitt noch eine absolute Seltenheit gewesen war. Auf einmal spielten die «Stiere» mit und waren nicht mehr bloss Zaungäste.

Zu grosse Hypothek

Dadurch entwickelte sich eine muntere und ausgeglichene Partie, in der beide Teams zu Möglichkeiten kamen. Das zeigte sich auch bei den Toren: Das Mitteldrittel endete 1:1, der Schlussabschnitt 2:2 – wobei die Urdorfer die Hypothek aus dem ersten Durchgang nicht mehr wettmachen konnten. Trotzdem war Heldner zufrieden: «Wir haben zwei Drittel unentschieden gespielt.» Und noch wichtiger war die Reaktion des Teams: «Es hat Charakter gezeigt.»

Neuer Mann an der Bande

Für Heldner war die Partie in Dürnten ohnehin mehr eine Standortbestimmung als ein Wettkampf. Denn er wurde erst vor wenigen Tagen als Trainer engagiert, nachdem die Mannschaft dem erst auf diese Saison hin verpflichteten Coach François Wartenweiler das Vertrauen entzogen hatte. «Das Problem ist, dass ich die Mannschaft während der Vorbereitung nicht gesehen habe», erklärte er. «Wir hatten nur zwei Trainingseinheiten zusammen.»

Daher sei die Niederlage für ihn auch nicht überraschend gekommen. «Dürnten ist ein starker Gegner, und wir müssen uns erst noch finden», sagte er. «Ich brauche vier, fünf Spiele, um ein System in die Mannschaft hineinzubringen.»

Bis dahin sei jedes Spiel für ihn ein Vorbereitungsspiel. «Ich habe noch nie so viel notiert wie während dieser Partie!», meinte er und lachte. Ob die Notizen etwas gebracht haben, wird sich am kommenden Sonntag zeigen. Dann hat Urdorf sein erstes Heimspiel - gegen den EV Zug.