Laufsport
Dietiker Neujahrslauf: Der ideale Startschuss ins neue Laufjahr

Bei besten Bedinungen stellten sich 1300 Läuferinnen und Läufer am 46. Dietiker Neujahrslauf einem ersten Formtest. Die Sieger heissen Estefanus Heilemichael bei den Männern und Mona Stockhecke bei den Frauen.

Jörg Greb
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Mona Stockhecke siegte bei den Frauen.

Mona Stockhecke siegte bei den Frauen.

Jaus

Dietikon im Wetterglück. In manchen Köpfen der Läuferinnen und Läufer geisterten ganz andere Bilder vom Neujahrslauf am zweiten Januar-Samstag herum. Bilder, die der Jahreszeit angepasst sind. Bilder von Schnee und Schneeregen, verbunden mit Erinnerungen an Frieren und ungemütliches Unterwegssein. Gestern wars anders. «Einen besseren Start ins neue Laufjahr kann ich mir kaum vorstellen», war immer wieder zu hören. Sonnenschein, angenehme Temperaturen, schier trockener Boden. «Toll», hiess es immer wieder. Strahlende Gesichter unterstrichen die Worte.

Für die meisten der gut 1300 Läuferinnen und Läufer stellte der Dietiker Neujahrslauf den Startschuss ins Laufjahr 2013 dar. Manche sahen sich vom unbekannten Formstand begleitet – nicht nur die Gelegenheitsjogger. Auch den Profilierten ging es kaum besser. Mona Stockhecke, die Frauensiegerin, sagte: «Zwei Mal den Berg hoch, das war hart, und natürlich ging ich das erste Mal viel zu forsch hinein und musste dementsprechend büssen.» Ihr fehlte das Feingefühl zu den eigenen Körpersignalen noch. Ebenso mangelte es an der Einschätzung der Konkurrenz. «Ich lief alleine, verfügte über keine Anhaltspunkte», sagte die 30-jährige Sedimentologin, die bald ihre Doktorarbeit abschliessen wird.

Sieger Estefanus Hailemichael aus Eritrea.
8 Bilder
Carsten Brod lief bei den Männern auf Rang 2.
Jutta Brod kam bei den Frauen als Zweite ins Ziel.
Beste Schweizerin: Die drittplatzierte Luzia Schmid.
Juniorin Mirjam Bamert mit wehenden Haaren.
Mit der richtigen Kopfbedeckung läuft es sich besser.
Vorfreude auf den Start.
Turbulente Startphase bei den Kleinsten.

Sieger Estefanus Hailemichael aus Eritrea.

Mona Stockhecke sieht das Resultat als «viel versprechende Vorgabe». Ihre Hauptziele peilt sie auf der Marathondistanz an. Eine erstklassige Bestzeit von 2:38-Stunden weist sie auf. Diese möchte sie Mitte April in Hamburg bestätigten. Nächstens wird sie mit der spezifischen Vorbereitung beginnen. Obwohl sie mittlerweile in einen Leistungsbereich für internationale Meisterschaften vorgestossen ist, wird die seit sechs Jahren in Zürich lebende und für den TV Unterstrass startende Athletin nächstens kaum für die Schweiz an der Startlinie stehen. Sie ist deutsche Staatsbürgerin. Als beste Schweizerin erreichte Luzia Schmid (Homburg) hinter Jutta Brod (D) das Ziel als Dritte.

Auch der Männersieger kam aus Zürich. Im Gegensatz zu Mona Stockhecke ist sein Name aber noch weniger geläufig: Estefanus Hailemichael. Der 30-jährige aus Eritrea, der nach dem Pfäffikerseelauf und dem Kyburglauf seinen dritten Tagessieg innert dreieinhalb Monaten feierte, setzte sich mit einem schliesslich soliden Vorsprung vor Carsten Brod (D) und Kaspar Schüpach (Zürich) durch. «Der Ausgang dieses Rennens schien lange offen», beschrieb Brod, «aber beim zweiten Bergabstück schaffte Estefanus die Vorentscheidung.» Dieses Verdikt machte ihm auch nach der Zielpassage noch zu schaffen: «Wenn du so nahe am Sieg dran bist, ist das Verlieren besonders schade.»