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Worum geht es in der Nations League? Welche Chancen bieten sich der Schweiz? Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen zum neuen Wettbewerb der Europäischen Nationalmannschaften.
Zunächst einmal: Die Nations League ist ein Fussball-Länder-Wettbewerb. Ziel ist es, die verhassten Testspiele zu ersetzen mit einem Turnier, in dem es sportlich um etwas geht – via die Nations League werden fortan vier EM-Startplätze vergeben.
Die 55 Fussball-Länder Europas wurden aufgrund der Fifa-Weltrangliste eingeteilt in vier Ligen A bis D. Die Schweiz gehört in die beste Liga. Sie wurde in die Gruppe A2 gelost, mit Belgien und Island.
Das bedeutet: Zwischen September und November 2018 bestreitet das Team von Vladimir Petkovic je ein Heim- und Auswärtsspiel gegen die beiden Kontrahenten. Der Gruppenletzte steigt in die Division B ab. Der Gruppensieger bestreitet im Juni 2019 das Finalturnier mit den anderen Gruppensiegern.
Hier wird es ein erstes Mal kompliziert. Die Antwort lautet: Nein! Der Nations-League-Sieger erhält Ruhm, Ehre und und Geld – aber noch keinen garantierten EM-Startplatz.
Das Startgeld in der Liga A beträgt 1,5 Millionen Euro. Gewinnt die Schweiz die Gruppe, erhält sie nochmals 1,5 Millionen Euro. Dazu käme dann die Prämie für das Finalturnier (4. Platz 1,5 Millionen, 3. Platz 2,5 Millionen, Finalist 3,5 Millionen, Sieger 4,5 Millionen). Insgesamt locken also maximal 7,5 Millionen Euro. Die Uefa schüttet total 76,25 Millionen Euro Preisgeld aus.
The official result of the #NationsLeague draw! ✅ pic.twitter.com/H1fPteK7M1
— UEFA Nations League (@UEFAEURO) 24. Januar 2018
Am besten über den «normalen» Weg. Es wird eine EM-Qualifikation geben mit zehn Gruppen (Auslosung am 2. Dezember 2018). Die Spiele finden zwischen März und November 2019 statt. Die Gruppenersten und Gruppenzweiten nehmen an der EM teil.
2. Dezember 2018: Auslosung der zehn Gruppen
21. März bis 19. November 2019: Zehn Spieltage
Anfang Dezember 2019: Auslosung der EM-Endrunde
Die letzten vier EM-Startplätze werden via Nations League vergeben. Jede Liga hat dabei einen garantierten Teilnehmer. Das bedeutet: Die Gruppensieger der Klassen B, C und D bestreiten ein «Final 4» (Halbfinal + Final, nur je ein Spiel), der Sieger darf an die EM. Heisst: Eine der 16 schlechtesten Mannschaften Europas wird an die EM reisen.
Hier wird es ein zweites Mal kompliziert. Falls es aus der Liga A Mannschaften gibt, die über den «normalen» Weg noch nicht qualifiziert sind (wir denken spontan an Holland), bestreiten diese ebenfalls ein «Final 4». Wenn es weniger als vier noch nicht qualifizierte Mannschaften aus der Liga A gibt, dann dürfen die nächstbestklassierten Teams aus der Klasse B nachrutschen und dieses «Final 4» bestreiten.
Der Spielkalender der Schweizer Gruppe an der #NationsLeague wurde fixiert! 🗓️
— nationalteams_SFVASF (@SFV_ASF) 24. Januar 2018
08.09. 🇨🇭🇮🇸
11.09. 🇮🇸🇧🇪
12.10. 🇧🇪🇨🇭
15.10. 🇮🇸🇨🇭
15.11. 🇧🇪🇮🇸
18.11. 🇨🇭🇧🇪
Ja. Es gibt wie bei einem Quali-Spiel nur drei Einwechslungen. Und wer für die Schweiz ein Spiel in der Nations League bestreitet, kann später nicht mehr für eine andere Nation spielen. Aktuell wäre das bei Mbabu und Ajeti der Fall.
Für die Schweiz ist der Herbst 2018 wegweisend. Vladimir Petkovic muss beweisen, dass er noch der richtige Trainer ist. Junge werden Einsatzchancen erhalten und zeigen können, ob sie bereit sind. Die Nations League ist für Petkovic die Gelegenheit, den Umbruch einzuleiten. Los gehts für die Schweiz mit dem Heimspiel am Samstag gegen Island. Favorit auf den Gruppensieg sind die Belgier.