Wer hat überzeugt? Und wer hat enttäuscht? Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Die Tops und Flops der laufenden Saison eröffnen für die Sportchefs auch interessante Perspektiven auf dem Transfermarkt
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In Ambri war er einer der besten Schweizer Center. Nach dem „Zwangstransfer“ aus laufendem Vertrag nach Zug ist er Hinterbänkler (bis zu seiner Verletzung kein Tor in 7 Spielen) – und wird es wohl bleiben. Der Vertrag läuft aus und Langnaus Sportchef Marco Eichmann lockt den Oltner mit der Aussicht, wieder eine Hauptrolle übernehmen zu können.
Beim SCB der beste Verteidiger in den Playoff und ein Wechsel trotz weiterlaufendem Vertrag. Langnaus „Kaiser-Transfer“ hat bei null Punkten die miserabelste Plus/Minus-Bilanz der Verteidiger. Kommt der sensible Nonkonformist mit dem „Schmirgelpapier-Psychologen“ Jason O’Leary nicht aus? Wenn es so ist, muss einer der beiden wohl gehen.
Ein Offensiv-Verteidiger war er auch in Nordamerika nie. Aber mehr als 2 Punkte aus den ersten 11 Spielen könnten es schon sein und auch bei der Plus/Minus-Bilanz ist er nur die Nummer drei der Lugano-Verteidiger. In der aktuellen offensiven und defensiven Form ist der WM-Silberheld von 2018 der meistüberbezahlte Verteidiger unserer Geschichte.
Die schlechteste Plus/Minus-Bilanz der Verteidiger und nur 2 Skorerpunkte aus 8 Partien. Der doppelte WM-Silberheld hat Glück, dass Gottéron noch nicht in eine echte Krise geraten ist. Sollte es nicht laufen, wird er sich im Zentrum einer Polemik wiederfinden, wie er sie bisher im Laufe seiner grandiosen Karriere noch nicht kennengelernt hat.
Der sanfte Riese ist nach zwei Jahren Nordamerika zurück in Davos und mit Vertrag bis 2024 auf den Thron der Nummer 1 gehoben worden. Die hohen Erwartungen hat er bisher bei weitem noch nicht erfüllt und weniger als 90 Prozent der Schüsse abgewehrt. Der HCD hat ein Torhüterproblem. Aber niemand wagt es, dieses Problem zu thematisieren.
Die miserabelste Plus/Minus-Statistik der Mannschaft und er ist bereits zur Strafe auf die Tribüne verbannt worden. Sein Vertrag läuft aus. Der WM-Silberheld von 2018, der zuletzt sieben Mal hintereinander mehr als 20 Punkte buchte, hat noch zwei, drei gute Jahre vor sich. Ein Transfer noch vor Saisonende sollte nicht ganz ausgeschlossen werden.
Das «vergessene» Talent ist mit Ajoie doch ganz oben angekommen. Der tapferste Goalie der Liga bekam bisher mit Abstand am meisten Schüsse auf sein Tor (350 - 81 mehr als Servettes Gauthier Descloux), hat mehr als 90 Prozent davon abgewehrt und Ajoie bereits einen Sieg über Meister Zug ermöglicht. Die bange Frage: wie lange hält er das durch?
Er steht für die namenlosen Helden der Leventina. Bisher noch nie mehr als 5 Skorerpunkte pro Saison – und jetzt hat er schon 4. Mehr noch: er hat auch die beste Plus/Minus-Bilanz der Ambri-Verteidiger und am drittmeisten Eiszeit. Sein Vertrag läuft aus und nun kann er zum ersten Mal in seiner Karriere ein wenig pokern.
Beim SCB am Ende der letzten Saison mit der Ausrede, er sei Flügel und man brauche einen Center, als nicht tauglich ausgemustert. Nun ist er in Langnau Liga-Topskorer und bester Torschütze der Liga. Die Frage ist bereits jetzt: gelingt es Sportchef Marc Eichmann, den Vertrag mit dem schwedischen «Knipser» zu verlängern?
In Davos nicht mehr erwünscht, nun in Langnau nach 3 Einsätzen mit einer Fangquote von 93,68 % statistisch die Nummer 1 der Liga. Der Vertrag in Davos läuft bis 2024, aber aus politischen Gründen kann ihn Davos nicht zurücknehmen. Die Chancen auf einen Abnehmer steigen: ZSC-Sportchef Sven Leuenberger ist nicht der einzige Interessent.
Er stand im Laufe der Saison 2019/20 in Davos dem Karriereende näher als der Vertragsverlängerung. Nun hat er nach 10 Spielen schon mehr als halb so viele Punkte (11) wie letzte Saison nach 50 Partien (21), ist Topskorer der Lakers und zweitbester Schweizer Skorer der Liga. Lakers-Sportchef Janick Steinmanns bisher bester Transfer.
Im September ist er 38 geworden und erneut mit mehr als einem Punkt pro Spiel einer der Besten der Liga und mit Sicherheit weltweit der schnellste Stürmer seiner Altersklasse. Noch nie passte der vor über 50 Jahren von einer Werbeagentur aus New York für VW kreierte Werbespruch «Er läuft und läuft und läuft.» so gut zu einem Hockeyspieler.