Eishockey
Die Emotionen sorgen für Feuer: Der EHC Basel geht in der Playoff-Viertelfinal-Serie in Führung

Der EHC Basel gewinnt nach einer hitzigen Partie den dritten Playoff-Viertelfinal mit 2:1 gegen die GCK Lions.

Isabel Langer
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Der Basler Ronny Dähler (links) im Zweikampf mit GCK-Lions-Spieler Nauris Sejejs.

Der Basler Ronny Dähler (links) im Zweikampf mit GCK-Lions-Spieler Nauris Sejejs.

Bild: Marc Schumacher / Freshfocus

Die Basler haben es sich am Donnerstag im letzten Drittel selbst vorgemacht, wie man die GCK Lions erfolgreich bezwingen kann. Nachdem sie am Anfang des Schlussdrittels noch den Anschlusstreffer kassiert hatten, zeigten sie in 18 starken Minuten, welcher Willen in ihrem Team steckt, und erzielten noch weitere vier Treffer.

Diesen Schwung wollten sie für den dritten Playoff-Viertelfinal gegen die Lions mitnehmen. Davon war am Samstagabend aber selten etwas zu sehen. Vor allem zu Beginn des Spiels waren es die Lions, die sich die meiste Zeit in der Basler Hälfte festsetzten. Während spielerisch aber noch wenig passierte, kam es in der fünften Minute zum ersten Schreckmoment für den EHC: Nils Berger wurde mitten in einer schnellen Vorwärtsbewegung von den Beinen geholt und blieb minutenlang auf dem Eis liegen. Unter Schmerzen wurde er dann vom Feld geschoben: Für ihn ging es nicht mehr weiter. Ob er für das nächste Spiel wieder fit sein wird, bleibt fraglich.

Das Mitteldrittel sorgte wieder für Ärger

Dass sie im ersten Drittel ohne Gegentor blieben, hatten die Basler ihrem Schlussmann Andri Henauer, der einige Male stark hielt, zu verdanken. Die Zurückhaltung der Basler, die man mit gutem Willen auch als «Lauern» bezeichnen konnte, zeichnete sich in der 16. Minute erstaunlicherweise aus. Denn es brauchte nur ein Powerplay des Gästeteams und diese führten beinahe aus dem Nichts mit 1:0 durch Brett Supinski.

Doch nach dem ersten Pausenpfiff sollten die Basler gewarnt sein, denn in beiden bisherigen Spielen sorgten vor allem die Mitteldrittel für Probleme. Zürich schnürte sie zeitweise regelrecht ein und drückte auf Treffer. Dies galt es im heutigen Spiel zu vermeiden, um nicht wieder so in Bedrängnis zu kommen beziehungsweise wie im ersten Spiel gar zu verlieren.

Obwohl die ganz grosse Druckphase des Heimteams diesmal ausblieb, kassierten die Basler nicht ganz unverdient den Ausgleich. Und das, obwohl die Lions zeitweise in doppelter Unterzahl spielten.

Der Playoff-Charakter nahm Einzug ins Spiel

Kurz vor dem zweiten Pausenpfiff zeigte sich zum ersten Mal, dass es sich um die Playoffs handelte und viele Emotionen im Spiel waren. Denn die Partie wurde hitziger, es kam einige Male zu kleinen, aber noch regelkonformen Rangeleien, ehe sich der Basler Jakob Stukel und Victor Backman nach der zweiten Pausensirene doch etwas zu hart angingen und beide eine Zwei-Minuten-Strafe kassierten.

Für beide Teams ging es hier um den Sieg, was sich gleich zu Beginn des dritten Drittels zeigte. Denn dieses begann, wie das letzte aufgehört hatte: mit einer hitzigen Rangelei. Devin Muller, der nach seinen beiden Treffern im letzten Spiel heute das Topskorer-Trikot der Basler trug, spielte nach Abpfiff weiter und geriet dann mit Silvan Landolt aneinander. Beide mussten auf die Strafbank und dass Letzterer diese zuerst wieder verlassen durfte, sorgte einen Moment für Verwirrung, passte aber in das Gesamtbild des Spiels.

Zum Glück für die Basler kamen die Lions zwar zu guten Angriffen, aber entweder verhinderte ein gebrochener Stock oder der starke Henauer die Führung. Das Spiel nahm seinen Lauf, aber statt vieler Torchancen sahen die 310 Zuschauer, die zum grossen Teil aus lauten EHC-Fans bestanden, eine weitere Rangelei, die zu einer Fünf-Minuten-Disziplinarstrafe führte. Vor allem auf Seiten des Heimteams sorgte diese für viel Diskussionsbedarf.

Und dass es genau diese eine Strafe zu viel war, zeigte sich kurz darauf. In der siebten Überzahl schafften es die Basler drei Minuten vor Schluss nach einem Fehler im Zürcher Aufbauspiel durch Stukel wieder in Führung zu gehen und diese bis zum Schluss zu verwalten. Von den Baslern, die man am Donnerstag im dritten Drittel gesehen hatte, bekam man am heutigen Abend wenig zu sehen. Denn oftmals stimmten die Abstimmungen schon im Aufbauspiel nicht und gefährliche Torchancen waren ebenfalls eher Mangelware.

Trotzdem gehen sie durch den Sieg in der Playoff-Viertelfinal-Serie mit 2:1 in Führung und können am Montag um 19.45 Uhr in der Arena gleich nachlegen.