Der 21-jährige Liesberger Adrian Odermatt wird nach dem starken Heim-Esaf in Pratteln auch Baselbieter Sportler des Jahres. In mehreren Votings setzt er sich gegen zwei Konkurrenten durch.
Der 21-jährige Adrian Odermatt aus Liesberg erhielt am Mittwoch aus den Händen von Regierungsrätin Monica Gschwind im Kuspo in Pratteln den Baselbieter Sportpreis 2022. Er ist damit Nachfolger der Volleyballerin Maja Storck, die den Preis im vergangenen Jahr erhielt.
Eine Überraschung wie es sie am 27. und 28. August war, als Odermatt am ersten Tag des Esaf in Pratteln mit dem Punktemaximum die Rangliste anführte und manchem Favoriten auf den Königstitel eine unruhige Nacht bescherte und dann am Sonntag als Dritter seinen ersten Eidgenössischen Kranz entgegennehmen durfte, war die Entscheidung nicht mehr.
Die jüngsten Erfolge des jungen Schwingers hallten noch zu sehr in den Köpfen aller, die am Voting mitmachten. Odermatt hat mit dem dritten Rang an einem Eidgenössischen das beste Ergebnis eines Schwingers aus dem Kanton abgeliefert seit 1948, als Peter Vogt Schwingerkönig wurde. Und Odermatt steht erst am Anfang seiner Karriere.
Zum vierten Mal in der Geschichte des Baselbieter Sportpreises wurde der Gewinner erst im Laufe des Abends bekannt. Im Vorfeld der Feier gaben die Mitglieder der Vereinigung Basellandschaftlicher Sportjournalisten sowie der Vorstand der Interessengemeinschaft Baselbieter Sportverbände ihre Stimmen ab. Ausserdem fand eine von der bz durchgeführte Onlineabstimmung statt. Am Mittwochabend konnte dann auch noch das an der öffentlichen Veranstaltung anwesende Publikum bei der Saalabstimmung in den Entscheidungsprozess eingreifen.
An den Hochrechnungen änderte sich durch die letzte Abstimmung jedoch nichts mehr. Odermatt erhielt 42,3 Prozent der Stimmen und gewann klar vor Beachfussballer Moritz Jäggi (29 Prozent) und der OL-Vereinigung Baselland (28,7 Prozent).
Adrian Odermatt gab vor der Entscheidung zu, dass er nervös sei. Er wollte dies aber doch nicht mit dem Gefühl beim Einmarsch in die Arena am Esaf verglichen wissen. «Es wäre mir aber lieber gewesen, man hätte mir hier drei Gegner für einen Kampf gebracht», witzelte er.
Odermatt erhält für die Auszeichnung 15'000 Franken. Was er damit macht, weiss er noch nicht. Wie es für einen Schwinger typisch ist, steht nicht das Geld im Vordergrund. «Natürlich geniesse ich diese Zeit, werde auf den Strassen jetzt auch angesprochen. Dadurch wird auch der Schwingsport populärer. Wir haben im Schwingklub Binningen bereits mehr junge Schwinger», erzählt Odermatt.
Für ihn hat Pratteln jetzt eine spezielle Bedeutung. Zuerst das Esaf und jetzt die Auszeichnung. Für Thomas Beugger, Leiter des Sportamtes Baselland, ist es speziell: «Wir hatten noch nie einen so jungen Sieger, aber die Konstellation war dafür die richtige.»
Anerkennungspreise erhielten Daniel Schaub, René Schenker sowie der Verein Esaf 2022 Pratteln. Der 55-jährige Schaub ist Sportjournalist und aktueller Präsident des Nordwestschweizerischen Fussballverbandes sowie Mitglied in Sportkommissionen. Er hat ausserdem als Verleger und Autor etliche Sportpublikationen erstellt. Zuletzt das umfassende Buch über die Baselbieter Sportgeschichte.
Der 69-jährige Schenker darf als einer der grössten Förderer des Mountainbike-Sports in der Region bezeichnet werden. Zuletzt setzte er sich stark für den Bau des Trailcenters in Aesch ein. Die Auszeichnung für den Verein Esaf sei stellvertretend für alle weiteren Sportveranstaltungen, die im Kanton mit Freiwilligenarbeit organisiert und geführt würden.
Michèle Bertschi (22, Sportschiessen), Mika Brunold (17, Tennis), Jan Imhof (18, Kunstturnen), Svea Ursprung (17, Artistic Swimming) und Lars Voggensperger (21, Schwingen) erhielten Förderpreise.