Der geplante Neubau auf dem Areal des früheren Hardturm-Stadions ist nicht wirklich nötig. Stirbt also morgen das Projekt Stadion Zürich? Alternativen zu der umstrittenen Fussball-Shopping-Arena sind angedacht.
Matthias Scharrer
Eine illustre Runde trifft sich morgen Dienstag auf Einladung der Credit Suisse (CS) zu einem delikaten Thema: Wie weiter mit dem Projekt Stadion Zürich? Geladen sind Vertreter der Zürcher Stadtregierung, der Vereine FCZ und GC sowie der Vermarktungsagentur IMG als möglicher Betreiberin des Stadions, wie der «Tages-Anzeiger» berichtete.
Wird das 500-Millionen-Projekt, das dereinst GC und FCZ beheimaten sollte, morgen abgeblasen? Bisher nannte die CS, die es 2002 mit der Stadt Zürich entwickelte, immer Wirtschaftlichkeit und eine gültige Baubewilligung als Voraussetzung für einen Entscheid. Angesichts der verschlechterten Wirtschaftslage mehrten sich aber zuletzt Zweifel, ob überhaupt genug Investoren und Mieter für das geplante Fussballstadion mit integriertem Einkaufszentrum zu finden seien.
Veränderte Wortwahl der CS
CS-Sprecher Matthias Friedli sagte denn auch kürzlich gegenüber dieser Zeitung, ein Entscheid sei «voraussichtlich» erst nach Abschluss des Rechtsverfahrens möglich. Das war Ende Februar, als klar wurde, dass Vertreter der Anwohner erneut rekurrierten - weil das geplante Stadion ihrer Ansicht nach zu weit ins Grundwasser reicht.
Was auch immer an der morgigen Sitzung entschieden wird: Alternativen sind vorhanden. Sei es die von renommierten Architekten entworfene Duplex-Arena, sei es das Letzigrund-Stadion in seiner heutigen oder in modifizierter Form. Das Stadion Zürich ist nicht wirklich nötig. Vor- und Nachteile weisen allerdings alle vier derzeit diskutierten Varianten auf.