Heimenhausen
«Hier sind Sie richtig»

Der Gemeinderat von Heimenhausen will nicht nur die Ortsplanung revidieren, sondern auch die Identität der Gemeinde stärken. Für die Umsetzung der erarbeiteten Visionen hat die Gemeindeversammlung einen Kredit von 95 000 Franken gesprochen.

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Irmgard Bayard

«Hier sind Sie richtig! Drei Dörfer, eine Gemeinde, ein Ziel - attraktiv - aktiv - innovativ». Mit diesem Slogan will sich die fusionierte Gemeinde Heimenhausen neu positionieren. «An einer Klausurtagung hat der Gemeinderat Zukunftsvisionen entwickelt», sagte Gemeindepräsidentin Verena Schertenleib (parteilos) an der Gemeindeversammlung. Die Gemeinde soll «attraktiv für jedes Alter» sein. Wichtig sei dabei das Zusammenspiel von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, so Schertenleib. Im Vordergrund stehe dabei die Wohn- und Lebensqualität, die KMUs und das Bildungsangebot. «Auf keinen Fall soll Industrie Fuss fassen», betonte die Gemeindepräsidentin.

95 000 Franken für Identität

Hingegen seien für die Entwicklung die Identifiktion der Bevölkerung mit der Gemeinde, Verkehrsfragen, Dienstleistungen der Gemeinde und das Kultur- und Freizeitangebot wichtig. Bisher habe sich der ganze Gemeinderat sowie ein Ortsplaner aus Burgdorf mit den Visionen befasst, «was uns sehr wichtig war», so Schertenleib. Für weitere Schritte werde nun eine Ortsplanungskommission gebildet, die aber weiterhin von der Fachperson begleitet werden. Als Zeitrahmen sieht Schertenleib anderthalb Jahre. «Wir wollen während dieser Zeit gut und transparent orientieren», versprach sie und forderte die Versammlung auf, sich mit Ideen und Anliegen einzubringen. Zudem sei eine Umfrage bei der ganzen Bevölkerung von Heimenhausen geplant.

Für die Ortsplanungsrevision, und um die Visionen umsetzen zu können, genehmigte die Versammlung mit 47 Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen einen Kredit in der Höhe von 95 000 Franken.

Drei Rechnungen genehmigt

Zum ersten und letzten Mal mussten die 49 anwesenden Stimmberechtigten von Heimenhausen (von 754) gleich über drei Jahresrechnungen abstimmen. Die frühere Gemeinde Heimenhausen schliesst mit einem Verlust von rund 212 600 Franken ab. Das entspricht gegenüber dem Budget eine Schlechterstellung von rund 18 462 Franken. «Wegen der Auflösung des Schulverbandes ‹Primar- und Realschule Kreuzfeld› musste die Einwohnergemeinde Heimemhausen die Schulliegenschaft übernehmen. Die daraus resultierenden Mehrkosten wurden wegen der bevorstehenden Gemeindefusion nur zum Teil an die früheren Verbandsgemeinden weiterverechnet», erklärte Finanzverwalter und Gemeindeschreiber Bruno Zimmermann den Verlust.

Die Rechnung der früheren Gemeinde Röthenbach schliesst mit einem Ertragsüberschuss von rund 18 000 Franken ab. Das ist eine Besserstellung gegen-über dem Budget von ca. 154 100 Franken. Die frühere Gemeinde Wanzwil schliesslich erwirtschaftete ein Plus von knapp 52 000 Franken, was einer Besserstellung von rund 169 000 Franken entspricht. Bei beiden Gemeinden wirkten sich höhere Steuereinnahmen und die Auflösung des Schulverbandes positiv aus. Alle drei Rechnungen wurden einstimmig genehmigt.

Namens- und Zweckänderung

Der Revision des Organisationsreglementes des Sekundarschulverbandes stimmten die Heimenhauser ebenfalls zu. Gemeinderätin Susanne Hosner (parteilos), vom Ressort Bildung betonte, dass es dabei nur um die Namens- und Zweckänderung gehe. «Ein Modellwechsel wird zwar voraussichtlich folgen, ist aber nicht Gegenstand dieser Abstimmung.» Mit der Zweckänderung können alle Gemeinden, die dem Oberstufenverband angehören, ihre Realschüler ins Oberstufenzentrum nach Herzogenbuchsee schicken. Auch auf die Höhe des Schulgeldes habe diese Änderung keinen Einfluss, beantwortete sie eine entsprechende Frage.

Weil die Post Heimenhausen per 3. Juli schliesst,wurde das Posthalter Ehepaar Siegenthaler in Abwesenheit verabschiedet. Geehrte wurde auch Rosmarie Ingold für zehn Jahr Mitarbeit in der Gemeindeverwaltung.