In der Sendung «TalkTäglich» auf Tele Züri erzählen zwei Mitglieder der Schweizer Gruppierung Extinction Rebellion, Saskia Dümmel und Reto Wigger, warum sie bei den internationalen Protesten mit dabei sind und warum sie bereit sind, für die Umwelt Grenzen zu überschreiten.
Erstaunlich «harmlos und brav», wie Moderator Markus Gilli feststellt. «Wir sind ganz normale Leute, viele von uns haben vorher noch nie so etwas gemacht. Deshalb sehen wir vielleicht auch etwas harmlos aus», relativiert Saskia Dümmel. «Aber alle sehen diese Dringlichkeit.»
Mit Kunstblut: «Extinction Rebellion» demonstriert auf dem Bundesplatz (6. Juni 2019)
Radikale Klimaschützer der Aktion "Extinction Rebellion" protestierten auf dem Bundesplatz in Bern. Eigentlich wollten sie den Eingang des Bundeshauses versperren, doch diese Aktion gelang nicht. Ein Grossaufgebot der Berner Polizei riegelte den Zugang zum Parlamentsgebäude ab. Die Klimaschützer planten ausserdem Kunstblut auf dem Platz zu verschütten. Doch auch diese Aktion wurde von der Polizei vereitelt. Die Demonstranten mussten ihre mitgebrachten Eimer mit der Flüssigkeit bereits auf dem nahegelegenen Bärenplatz auskippen.
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Diese Dringlichkeit ist denn auch der Kern der Sache Extinction Rebellion. Es müsse «schnell» etwas passieren, sagt Dümmel. Und Reto Wigger: «Das Tempo, das die Politik vorlegt, ist zu langsam für die Massnahmen, die wir treffen müssen, um überhaupt eine Zukunft zu haben.»
18. Juni 2019: Klimaaktivisten ketten sich ans Portal des Bundeshauses
Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben mit einer spektakulären Aktion auf ihr Anliegen aufmerksam gemacht. Drei von ihnen ketteten sich an die Eingangstüren des Parlamentsgebäudes. Nach rund einer Stunde wurden sie von der Feuerwehr losgeschnitten.
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So erklären Wigger und Dümmel die teilweise drastischen öffentlichen Auftritte der «Klima-Rebellen». Wigger sagt, er habe auf die Mittel zurückgegriffen, die «das demokratische System zur Verfügung stellt»: Demonstrationen, Unterschriften sammeln. Bis er erkannte, dass er auf diesem Weg nicht zum Ziel kommen würde. Und deshalb habe er «einen anderen Weg beschritten».
Auf diesem hofft er, etwas zu bewirken bei der breiten Bevölkerung. Den «Alltagsverlauf unterbrechen», nennt er das.
Auch wenn die Mitglieder der Bewegung mit ihren Aktionen oft eine Endzeitstimmung aufkommen lassen, haben beide, Wigger und Dümmel, die Hoffnung nicht aufgegeben. Dümmel: «Sonst würden wir uns nicht so viel Mühe geben.» (smo)
27. September 2019: «Extinction Rebellion» blockiert Kreisel in Lausanne
Gegen die 3500 Demonstranten versammelten sich gemäss einer Schätzung der Stadtpolizei Lausanne am vor dem Bahnhof zur Klimademonstration. Sie marschierten Richtung Vidy. Dort begannen Mitglieder der Aktivistengruppe Extinction Rebellion, die sich unter die anderen Demonstranten gemischt haben, den Kreisel der Maladière zu blockieren.
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