Nicht überraschend, aber überraschend deutlich hat die Bevölkerung von Rapperswil-Jona den FDP-Anwalt Martin Stöckling zum neuen Stadtpräsidenten gewählt. Stöcklings Glanzresultat von gut 5000 Stimmen ist ein lautes Signal nach einem schweizweit beachteten, gehässigen Wahlkampf.
Nicht überraschend, aber überraschend deutlich hat die Bevölkerung von Rapperswil-Jona den FDP-Anwalt Martin Stöckling zum neuen Stadtpräsidenten gewählt. Stöcklings Glanzresultat von gut 5000 Stimmen ist ein lautes Signal nach einem schweizweit beachteten, gehässigen Wahlkampf. Ein knappes Ergebnis hätte die Schlammschlacht verlängert: Jetzt ist glasklar, wer in den nächsten Jahren das Städtchen am Obersee regiert.
Der Sohn des früheren St. Galler Regierungsrats Hans Ulrich Stöckling – ebenfalls «Stöck» genannt – geniesst viel Vertrauen. Doch muss er nun beweisen, dass er kein Präsident von Bruno Hugs Gnaden ist. Stöckling hatte den Verleger der «Obersee-Nachrichten» und Sieger des ersten Wahlgangs juristisch beraten. Sein Satz «Ich mache es, Bruno, wenn du willst» liess bei den Gegnern des «Mini-Berlusconi» alle Alarmglocken läuten. Es gehe jetzt um die Stadt, betonte «Stöck» nach der Wahl, Hug werde keine Rolle mehr spielen. Das Bekenntnis wird speziell der heftig attackierte Kesb-Leiter Walter Grob mit hochgezogenen Augenbrauen gehört haben.
Gründlich missraten ist das Manöver der CVP: Sie liess ihren «Stapi» Erich Zoller fallen und portierte eiligst den Kantonsratspräsidenten Peter Göldi. Nun muss die Partei die doppelte Ohrfeige akzeptieren und mit dem FDP-Stadtoberhaupt leben. Der Aufruf zur Fairness geht an alle, besonders aber an den Türöffner, um nicht zu sagen Königsmacher: Wenn Hug seine Schmierenkampagnen beendet, können die verunsicherten Lokalpolitiker aller Couleur aufatmen und wieder anständige Politik machen. Es gilt eines der grössten Ostschweizer Verkehrsprobleme zu lösen.