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Das OK wollte mit einem neuen Konzept mit mehr HipHop und Elektromusik beim Publikum punkten. Jetzt hat es das zweitägige Festival schweren Herzens abgesagt.
Am 15. und 16. Mai hätte das 16. BBC Open in Gossau stattfinden sollen. Vier namhafte Künstler sind bereits gebucht. Eigentlich wollte das OK-Team am 15. März das Line-up bekannt geben und mit dem Vorverkauf starten. Doch dann kam Corona dazwischen. Mit Werbung hielt man sich deshalb zurück. «Heute hat das OK an einer ausserordentlichen Sitzung beschlossen, dass das BBC Open dieses Jahr ausfällt», teilt Mediensprecherin Rita Bolt am Mittwoch mit. Der Entscheid sei ihnen nicht leicht gefallen.
«Wir wollten eigentlich noch etwas zuwarten, weil es um viel Geld geht. Wir sind ein Verein und nicht gewinnorientiert, haben keine Rückstellungen auf dem Konto.»
Die Verträge mit den Künstlern seien mit Gagen verbunden. Nun hoffe man, mit den Booking-Agenturen akzeptable Lösungen zu finden, damit kein finanzielles Fiasko entstehe.
Welche Künstler bereits unter Vertrag stehen, will Bolt nicht verraten. In diesem Jahr wollte das OK sein Glück mit einem neuen Konzept versuchen, da das letztjährige Festival nicht ausverkauft war – trotz Chartstürmern wie Kool Savas, Nico Santos, Baschi und Loco Escrito.
«Wir sind nicht mehr up to date», gestand sich das OK-Team selbstkritisch ein – und schielte auf das ausverkaufte Openair Frauenfeld. «HipHop, da muss was dran sein», sagte man sich. Und plante neu zwei Themenabende: Am Freitagabend HipHop, am Samstag Elektronik.
«So hofften wir, an den Erfolg der früheren Jahre anknüpfen zu können.»
In der Zelthalle des BBC Open vergnügten sich an zwei Abenden jeweils bis zu 11'000 Gäste.
Das Festival wurde ursprünglich von Hampi Dürr ins Leben gerufen, um sich bei den Stammgästen zu bedanken. «Die Preise waren darum immer moderat, 40 bis 55 Franken für einen Zweitagespass», sagt Rita Bolt. Was als Strassenfest mit 200 Leuten begann, wuchs von Jahr zu Jahr zum Publikumsmagnet. Ob es im nächsten Jahr wieder über die Bühne gehen wird, steht noch in den Sternen: «Das hängt unter anderem davon ab, ob wir Geld haben und immer noch auf unsere Sponsoren zählen können.»