Zum dritten Mal führt die Bibliothek Reburg eine Erzählnacht durch. Reburg-Leiterin Barbara Gerber spricht im «Rheintaler»-Interview über Lesen unter der Bettdecke sowie die Ziele und das Motto des Anlasses vom 12. November.
Barbara Gerber: (lacht) Ich habe immer mehrere Bücher auf dem Nachttisch. Aktuell lese ich jedoch das neue Buch des Schweizer Autors Lukas Hartmann, «Finsteres Glück». Es ist natürlich ein Buch aus der Bibliothek.
Gerber: Ja, absolut. Früher hat mir die Grossmutter viel erzählt und vorgelesen – wir hatten keinen Fernseher. Noch heute besitze ich kein solches Gerät.
Oft las ich auch mit der Taschenlampe unter der Bettdecke. Lesen öffnet einem den Zugang zu einer neuen Welt.
Gerber: Wir wollten schon seit vielen Jahren Veranstaltungen in die Bibliothek holen, um so noch mehr Leuten die Bibliothek schmackhaft zu machen. Wegen den Platzverhältnissen war dies lange Zeit unmöglich. Vor drei Jahren haben wir schliesslich Platz geschaffen und mit der Erzählnacht begonnen.
Gerber: Im ersten Teil des Abends tragen Schüler vom Schulhaus Bild selbstgeschriebene Kurzgeschichten vor. Später unterhält die Erzählerin Mo Keist mit musikalischer Begleitung von Geigerin Christina Dieterle das Publikum.
Am Ende der Veranstaltung findet die Preisverleihung des bereits ausgeschriebenen Wettbewerbes statt, und die Besucher erhalten ein «Bettmümpfeli».
Gerber: Einerseits möchten wir Leseförderung betreiben, andererseits den Leuten einen einfachen Einstieg ins Lesen bieten. Es muss ja nicht immer Goethe sein.
Gerber: Sehr wichtig. Wer gut lesen kann, hat es leichter im Leben und ist auch unabhängiger. Stellen Sie sich vor, Sie müssten einen Vertrag unterschreiben, ohne richtig lesen zu können. Meiner Meinung nach öffnet lesen den Menschen die Augen.
Gerber: Aus den Besucherzahlen der Bibliothek merken wir, dass zwar immer noch gern gelesen wird, aber nicht mehr so viel wie früher. Das Freizeitverhalten vieler Leute hat sich stark verändert.
Interview: Samuel Tanner
Die Erzählnacht findet am 12. November ab 19.30 Uhr in der Bibliothek Reburg in Altstätten statt.