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Spaghetti im Ofen zubereitet: Und nie mehr kocht das Wasser über

Ofenspaghetti sind das ideale Gericht für Tage, an denen eigentlich keine Zeit zum Kochen bleibt. Und für all jene, denen die Teigwaren aufgewärmt am zweiten Tag ohnehin besser schmecken.

Text und Bilder: Diana Hagmann-Bula 2 Kommentare
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Es gibt diese Tage der tausend Dinge. Von morgens früh bis abends spät keine Pause, immer irgendetwas zu erledigen. Berufliches, Privates, Administratives, E-Mails beantworten, Termin abmachen, kaputte Basteleien mit Heissleim reparieren. Keine Zeit, um zu kochen, eigentlich. Pizza bestellen? Fertiggnocchis braten? Gerade jetzt bräuchte der Magen doch etwas Frisches ohne Zusatzstoffe, ohne Konservierungsmittel. Etwas, das nährt, den Körper, noch mehr die Seele. Spaghetti? Gute Idee, schnell zubereitet, immer lecker.

Und dann kocht schon das Wasser über, weil man gleichzeitig Pendenz Nummer 53 hat erledigen und abhaken wollen auf der To-do-Liste. Das hat noch gefehlt. Fünf Minuten Herd putzen also. Och, was man währenddessen alles hätte abarbeiten können ...

Der Ofen übernimmt die Arbeit

Die Lösung für Tage der tausend Dinge: Spaghetti im Ofen backen. Das Ergebnis: Teigwaren, aber ohne Überkochen. Die Zubereitung ist denkbar einfach. Spaghetti in eine eingefettete Auflaufform geben, aufgetaute selbst gemachte Tomatensauce darüber geben. Ist der Vorrat aufgebraucht, Tomatenstücke aus der Dose verwenden. Zwiebeln, Knoblauch und Zucchetti in Stücke schneiden, über die Spaghetti geben.

Die Form nur noch mit Bouillon auffüllen, bis die Teigwaren bedeckt sind. Und in den Ofen damit. Nun ist er verantwortlich und Sie können mit Pendenz Nummer 54, 55, 56 usw. fortfahren. Zwischendurch einfach mal alles umrühren. 40 Minuten später dampfen die Spaghetti auf den Tellern. Alle satt, alle zufrieden.

Gemütliches Gemüseverwertgericht

Spaghetti im Ofen zuzubereiten, mag seltsam erscheinen, funktioniert aber tatsächlich. Und wem schadet schon etwas Abwechslung in der Küche? Das Gericht eignet sich wunderbar, um alles zu verarbeiten, was gerade vor sich hinschrumpelt. Peperoni und Rüebli sind in einem Zustand, in dem man sie lieber nicht mehr roh isst. Klein schneiden und in die Auflaufform geben. Wer Kürbis mag, kombiniert Kürbis dazu. Auch Broccoli, Feta und Pinienkerne machen sich gut in Ofenspaghetti.

Neben der eingesparten Zeit haben Ofenspaghetti weitere Vorteile. Während an Teigwaren aus der Pfanne die Sauce abperlt, kocht die Sauce im Ofen ein. Die Spaghetti und Pomodoro verbinden sich innigst. Wie wenn man die Reste an Tag zwei in der Pfanne erwärmt oder anbrät. Wer Spaghetti so fast noch lieber mag als frisch zubereitet, der wird sehr glücklich mit der Variante aus dem Ofen.

Zugegeben, schmeckt weniger nach Sommer in Italien, dafür mehr nach Herbst in der nebligen Schweiz. Ofenspaghetti haben etwas sehr Gemütliches an sich.

Aus dem Ofen nehmen, noch einmal alles durchrühren, adrett auf dem Teller drapieren. So gut das geht. Hübsch sehen Türmchen aus, die man in der Auflaufform dreht und aufs Porzellan rüberhievt. Übernehmen das die Kinder, wird daraus schnell ein Spiel. Wem gelingt die höchste Pyramide?

Ofenspaghetti (für 4 Personen)

  • Zutaten: 400 g Spaghetti, 400 gehackte Tomaten aus der Dose, zwei Knoblauchzehen, eine grosse rote Zwiebel, drei Zucchetti, Mozzarella (wer mag), etwa einen halben Liter Bouillon, etwas getrocknete italienische Kräuter, Olivenöl, Pfeffer.
  • Zubereitung: Gratinform mit Olivenöl einfetten. Spaghetti hineingeben. Knoblauchzehen in Scheiben, Zwiebel und Zucchetti in Stücke schneiden. Tomaten aus der Dose und Gemüse über die Spaghetti geben. Bouillon einfüllen, bis die Teigwaren bedeckt sind. Mit Kräutern und Pfeffer würzen. Rund 40 Minuten im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen backen. Zwischendurch umrühren. Allenfalls zehn Minuten vor Ende zerzupften Mozzarella über das Gericht geben und fertigbacken. Oder Mozzarellastückchen kalt darunter mischen.
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