Die Onlineplattform Swiss Architects nominierte 42 Bauten von Schweizer Architektinnen und Architekten für den «Bau des Jahres» 2022. Das Architektenteam Schoch-Tavli konnte sich mit dem Doppelkindergarten in Kradolf den sechsten Platz sichern.
Um auf Schweizer Architekturbüros aufmerksam zu machen, veranstaltet das Schweizer Onlinemagazin Swiss Architects jedes Jahr den Wettbewerb um den «Bau des Jahres». Dabei stellt das Magazin eine Auswahl an spannenden oder aussergewöhnlichen Gebäuden des vergangenen Jahres zusammen.
Für die Wahl 2022 hatten Architekturbegeisterte bis zum 31. Januar Zeit, über ein Onlineformular für ihre Lieblingsbaute abzustimmen. Unter den Nominierten befand sich auch der Doppelkindergarten Kradolf, der vom Frauenfelder Architektenteam Florian Schoch und Aret Tavli konzipiert wurde.
Mit 4,2 Prozent der Stimmen schafften es Schoch und Tavli auf den sechsten Platz und somit unter die besten zehn bei einem Preis mit nationaler Ausstrahlung. Eine Tatsache, die das Architektenteam freut. «Die Platzierung ist wichtig, weil wir auf unsere architektonische Arbeit im Thurgau aufmerksam machen können», sagt Schoch. Der Doppelkindergarten wurde grösstenteils von Thurgauer Unternehmen umgesetzt.
Insgesamt 42 Gebäude standen für die Leserinnen und Leser dieses Jahr zur Auswahl. Von Lagerhallen über Gemeindegebäuden bis zu Bibliotheken wurden verschiedenste Bauten aufgelistet. «Architektur geht alle Menschen etwas an», sagt Elias Baumgarten, leitender Chefredaktor des Swiss-Architects-Magazins. So verursache der Bau, der Betrieb und der Abriss von Gebäuden 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses. «Doch in der Gesellschaft wird wenig über Architektur diskutiert.»
Die Nachhaltigkeit und das Nutzen von Naturmaterialien standen bei vielen der nominierten Gebäude im Vordergrund. Der Doppelkindergarten in Kradolf ist ein reiner Holzbau. «Das ist ökologisch sinnvoll und sorgt zusätzlich für ein gesundes Raumklima», sagt Baumgarten. Zusätzlich sei es den Architekten Schoch und Tavli gelungen, den Doppelkindergarten an die bereits vorhandenen Gebäuden und das Naherholungsgebiet ästhetisch zu integrieren.
Einen Preis gibt es für die besten zehn nicht. Gemeinsam mit dem Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften veranstaltet Swiss Architects den Folgeanlass «Eure Besten», der am 12. Oktober in Winterthur stattfindet. Bei der Veranstaltung halten die besten zehn jeweils einen Vortrag über den Bauprozess ihrer Gebäude vor Studentinnen und Studenten sowie Gästen.