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Ostschweiz
Die St.Gallerin Natallia Hersche wird weiter im belarussischen Gefängnis festgehalten. Wie das EDA bestätigt, befindet sie sich erneut in einem Hungerstreik – gemäss einer belarussischen Journalistin seit 13 Tagen.
(ok/meb) Als Natallia Hersche im vergangenen September in Minsk gegen Lukaschenko demonstrierte, wurde sie von der Polizei in einen verdunkelten Bus gezerrt. Panisch soll sie einem Polizisten die Sturmhaube vom Kopf gezogen haben – in der Folge wurde Hersche zu einer Haftstrafe über 30 Monate verurteilt. Im Gefängnis befindet sich die schweizerisch-weissrussische Doppelbürgerin nun erneut im Hungerstreik, vermeldet die belarussische Journalistin Hanna Liubakova über Twitter.
#Belarus-Swiss citizen Natallia #Hershe went on a hunger strike for the second time because she stopped receiving letters. She was recently transferred to Homel penal colony, but her family wasn't informed. Natallia was sentenced to 2,6 years for tearing down a balaclava pic.twitter.com/r1JJihPKS2
— Hanna Liubakova (@HannaLiubakova) March 6, 2021
In den Hungerstreik getreten sei Hersche vor 13 Tagen, am 22. Februar. Am Ursprung des erneuten Hungerstreiks liegt gemäss Hanna Liubakova wiederum das Blockieren von Briefzuschriften an Hersche. Bereits Ende Januar vermeldete diese Zeitung, dass Hersche in einen Hungerstreik getreten sei, weil ihr die ins Gefängnis geschickten Briefe nicht mehr ausgeliefert worden seien. Nachdem die Korrespondenzen wieder zugelassen wurden, hatte die zweifache Mutter den Hungerstreik damals beendet.
I've spoken to her family. She has indeed been on a hunger strike since 22 February. Once she was transferred to another city, her family in #Belarus was not informed about it as required by law. Her family doesn't even know how she feels during the hunger strike pic.twitter.com/5C32DNO1Mq
— Hanna Liubakova (@HannaLiubakova) March 7, 2021
Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigt das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) einen Gefängnisbesuch des Schweizer Botschafters Claude Altermatt vom 1. März. In diesem Rahmen sei Altermatt von Hersche über ihren Hungerstreik informiert worden. Der Botschafter habe seine Besorgnis ausgedrückt und die 52-Jährige gebeten, den Hungerstreik zu beenden – ihrer Gesundheit zuliebe.