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Im Museum kunst + wissen in Diessenhofen gastiert noch bis zum 18.September die Wechselausstellung Auf Tuchfühlung mit dem Kulturerbe. Am Samstag war Vernissage.
Exponate zu vier spannenden Themen sind ausgestellt. Stoffmuster und Modelle gewähren Einblick in das Wirken einer ehemaligen Rotfarb- und Kattun-Druckerei, der Kunstmaler Donegel’ Chong und die Textildesignerin Andrea Buck zeigen eigens für die Ausstellung geschaffene Werke und zwei Berufsfotografen stellen alte Bilder aus.
Museumsleiterin Lucia Angela Cavegn begrüsste am Samstag die rund 80 Gäste an die Vernissage ins Museum kunst + wissen. Cavegn dankte der Textilexpertin Christine Kolitzus-Hanhart. Sie sagte:
«Ihr ist massgeblich das Zustandekommen der Ausstellung zu verdanken.»
Mehr als hundert Stoffmuster hat sie für den Anlass gerahmt. Sie waren noch nie ausgestellt. Weitere Zeugen des Stoffdruck-Handwerks, wie es im 19. Jahrhundert ausgeübt wurde, sind Druckmodel aus Holz. Produktionsstätte war damals das Obere Amtshaus, der prächtige Bau am Rheinufer, wo sich heute das Museum kunst + wissen befindet.
In den Räumen der Dauerausstellung des Kunstmales Carl Roesch (1984–1979) zeigt Andrea Buck originelle Bildmontagen und Puppen. Sie ist Textildesignerin und wohnt mit ihrem Lebenspartner Fritz Franz Vogel in der ehemaligen Tigerfinklifabrik in Diessenhofen.
Mit dem Scannen eines QR-Codes kann ein Programm aufs Smartphone geladen werden. In einem Video sieht der Gast, wie Buck auf einem Foto nackte Damen Stück für Stück mit Stoffmustern bekleidet. Das Resultat sind humorvolle und dekorative Werke.
Auf einem Tisch hatte Buck einige Dutzend kleine Plastikpuppen aufgestellt. Sie tragen Kleider aus Stoffmustern. Einige halten eine Fahne in den Farben der Ukraine mit weisser Friedenstaube in der Hand. Mit dem Smartphone können sie anvisiert werden, dann sieht man am Bildschirm auf den Fahnen Texte gegen den Krieg wie «Stop war» – beendet den Krieg.
Donegel’ Chong präsentiert seine neuesten Werke. Deren vorherrschende Farbe ist rot als Symbol für Liebe und Leidenschaft. Er ist ein Schweizer Künstler mit malaysischen Wurzeln. Eigens für das Museum kunst + wissen malte er Bilder auf der Basis von Paisley-Mustern. Dieser Malstil stammt ursprünglich aus Persien. Er wurde hauptsächlich im Stoffdruck angewandt. Seine Werke nennt er «Reflexionen des Lebens».
Die Brüder Eric und Bruno Bührer, Berufsfotografen, stellen alte Bilder aus. Es sind Aufnahmen von der Eröffnung des Museums kunst + wissen, die vor rund 60 Jahren stattfand. Sie machten die Bilder damals für die Berichterstattung in den Schaffhauser Nachrichten. Es ist spannend zu sehen, wie sich das Museum in seinen ersten Tagen präsentierte.
Das Museum ist am Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.