Der neue Verkaufsladen der Molkerei Forster in Herisau wurde eingeweiht. Damit endet die 42-jährige Geschichte des Betriebs in der Windegg.
Im Mai 1981 wurde von Markus und Heidi Forster die Molkerei Forster in der Windegg 2 in Herisau gegründet. Vor einer Woche ging die über 40-jährige Geschichte der Molkerei an diesem Standort im Dorf nun zu Ende. Die Tür zum Verkaufsladen, der nach dem Wegzug der Produktion in der Windegg verblieb, wurde geschlossen.
«Es war schon emotional. Hier wurde der Grundstein gelegt. Ausserdem haben uns meine Eltern hier grossgezogen», sagt Sabine Bloch-Forster. Sie ist die Tochter von Markus und Heidi Forster und gemeinsam mit ihrem Mann Remo Bloch und ihrem Bruder Ruedi Forster Mitglied der fünfköpfigen Geschäftsleitung. Die Wehmut hielt jedoch nur kurz an. Am vergangenen Wochenende konnte der neu gebaute Verkaufsladen im Hölzli in Herisau eröffnet werden.
Damit ist nun alles unter einem Dach. Hier, im 2021 eröffneten Neubau, befinden sich nun die Produktion, die Büros und der Verkaufsladen der Molkerei Forster. Bei einem Rundgang am Samstag konnte die interessierte Bevölkerung einen Blick in die laufende Produktion werfen.
Mit weissen Hauben und blauen Mänteln bekleidet begaben sich zahlreiche Schaulustige auf den «Weg der Milch». «Wir zeigen auf, was mit der Milch geschieht, nachdem sie vom Lastwagen bei uns abgeladen wird», erklärt Bloch-Forster.
Die fertigen Produkte werden im neuen Verkaufsladen optisch ansprechend präsentiert. Kaum einer der Anwesenden liess sich einen Einkauf entgehen. Anlässlich des Tags der offenen Tür und der Einweihung erhielten die Käuferinnen und Käufer zehn Prozent Rabatt und einige Produkte gratis. Eine Flasche Molke und zwei Joghurts befanden sich auch in den an die Besuchenden des Rundgangs verteilten Taschen.
Die Molkerei Forster wird derzeit neu aufgestellt. Die Familie befindet sich in einer fliessenden Geschäftsübergabe. «Meine Mutter ist eigentlich seit einem Jahr pensioniert, arbeitet aber immer noch viel im Familienbetrieb mit. Mein Vater könnte dieses Jahr den Ruhestand antreten», erklärt Sabine Bloch-Forster.
«Für uns wird vieles einfacher, wenn wir nun alles unter einem Dach haben. So muss ich nicht mehr zwischen der Windegg und dem Hölzli wechseln», sagt sie. Dass mit der Schliessung des Ladens im Dorf ein Nachteil für die Einkaufenden entsteht, glaubt sie nicht. «Die allermeisten kamen sowieso mit dem Auto. Und für die stehen bei unserem Neubau viel mehr Parkplätze zur Verfügung. Ausserdem gibt es unsere Produkte dank dem Spar nach wie vor im Dorfkern zu kaufen», so das Geschäftsleitungsmitglied.
Im neuen Verkaufsladen finden sich neben dem Sortiment der Molkerei Forster auch die Produkte, welche sonst jeweils im Winter im Gschenk-Beizli in der Windegg angeboten wurden wie verschiedene Tees, Spirituosen oder Eingemachtes. Die Liegenschaft an der Windegg 2 steht derzeit leer. In den kommenden Wochen soll sie zum Verkauf ausgeschrieben werden. Dann ist die Geschichte der Molkerei Forster in der Windegg endgültig beendet.