Trogen
Einweihung neuer Landsgemeindeplatz: «Es wird ein Fest der Gemeinde»

Am Freitagabend beginnt das dreitägige Einweihungsfest des neugestalteten Landsgemeindeplatzes in Trogen. Einen würdigen Anlass für einen würdigen Platz wünscht sich Gemeindepräsidentin und OK-Mitglied Dorothea Altherr

Charlotte Kehl
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Gemeindepräsidentin und OK-Mitglied Dorothea Altherr.

Gemeindepräsidentin und OK-Mitglied Dorothea Altherr.

Bild: Charlotte Kehl

Der Landsgemeindeplatz wurde vor eineinhalb Jahren fertiggestellt. Kann man noch von einem Einweihungsfest reden?

Es wird ein Fest der Gemeinde, ein Dorffest, ein Gemeinschaftswerk, an dem sich die Gemeinde, der Kanton, diverse Stiftungen, viele Vereine und Privatpersonen beteiligen, hoffentlich auch mit Gästen aus dem ganzen Kanton. Auch die Neugestaltung des Platzes war ein Gemeinschaftswerk. Ein gut 40-jähriger Reifungsprozess führte zur jetzigen neuen Form des Landgemeindeplatzes.

Wie kam es dazu?

Der ehemalige Gemeindepräsident, Ruedi Widmer, hat mir erzählt, dass man schon zu seiner Zeit nach Lösungen suchte, da es auf dem gestampften Kiesplatz entweder Pfützen oder Staubwolken gab. Die Bauarbeiten wurden 2020 in Angriff genommen. Zuvor brauchte es aber eine Mehrheit im Dorf für ein Projekt. Ursprünglich wollte die Gemeinde einfach den Platz sanieren. Erst mit der Idee, die ursprüngliche Grösse des Platzes sichtbar zu machen, ging man auf den Kanton zu. Ein wichtiges Element dieser Neugestaltung ist, dass sich die Pflästerung über die ursprünglich deutlich grössere Form des Platzes erstreckt. Als diese Häuser gebaut wurden, gab es noch keine Kantonsstrassen. Es musste auch mit dem Kanton diskutiert und ein Kompromiss gefunden werden. So wurde der Platz ein gemeinsames Werk – eine grosse Aufgabe. Jetzt ist er da und jetzt nutzen wir ihn und freuen uns.

Sind Ihre Erwartungen erfüllt?

Der neugestaltete Landsgemeindeplatzes in Trogen.

Der neugestaltete Landsgemeindeplatzes in Trogen.

Bild: APZ

Das Fest-OK wurde vom Gemeinderat aus unterschiedlichen Gruppierungen zusammengesetzt, um die Vielfalt zu gewährleisten. Die Ideen für diese drei Tage sind im OK entstanden. Unsere einzigen Erwartungen waren, dass es ein vielfältiges kulturelles Fest für unsere vielfältige Bevölkerung werden soll, mit unterschiedlichen Stilrichtungen für alle Generationen – ein würdiges Fest für diesen würdigen Ort.

Und wer bezahlt das?

Auch das ist ein Gemeinschaftswerk. Den grössten Teil übernimmt die Stiftung Sparkasse 1821 Trogen, dann der Kanton, die Gemeinde, die Steinegg-, Dr.-Fred-Styger-, Metrohm-, Rudolf-&-Gertrud-Bünzli-Scherrer-Stiftung und die Raiffeisenbank. Da wir keine eigene Gastronomie betreiben, gibt es auch keine Einnahmen. Wir wollten die örtlichen Restaurants nicht konkurrenzieren.

Was ist Ihre Aufgabe beim Landsgemeindeplatz-Fest?

Ich werde am Freitag zunächst um 19 Uhr die Eröffnungsrede halten, die zugleich die Vernissage zum neuen Kunstführer einleitet. Mitte der 1970er- und 1980er-Jahre wurden das Gemeindehaus und die Kirche restauriert. Damals gab es zu diesen Gebäuden je einen Kunstführer, beide sind aber nahezu vergriffen. Das hat die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) veranlasst, einen neuen Kunstführer vom gesamten Platz mit allen Häusern herauszugeben. Dazu werden kunsthistorisch interessierte Menschen aus der ganzen Schweiz erwartet. Die Brassband der Musikgesellschaft Trogen wird den Festakt feierlich umrahmen. Danach um 19.30 Uhr geht’s auf dem Landsgemeindeplatz so richtig los mit dem Quintett Les Chouettes und mit der kraftvollen Soulstimme von Gazzou. Ab dann werde auch ich geniessen können.

Was steht am Samstag und Sonntag an?

Am Samstag wollen wir die neuzugezogenen Gemeindemitglieder aktiv in dieses Fest integrieren. Um 11 Uhr werden wir sie in der Kirche willkommen heissen, ihnen die politische und die kirchliche Gemeinde vorstellen und sie anstelle des sonst üblichen Apéros in das Fest entlassen, wo sie Trognerinnen und Trogner gleich von der besten Seite erleben oder an Führungen teilnehmen und Vereine kennen lernen können. Der letzte Anlass dieser Art fand 2019 statt. Die vergangenen Jahre mussten wir coronabedingt darauf verzichten. Am Sonntag werde ich am Schluss des ökumenischen Gottesdienstes mit dem Chorwald und dem Appenzeller Kammerorchester das Fest abschliessen und die Festgemeinde auf den Platz zum Ausklang einladen. Dort bieten die Trogner Landfrauen bis 12 Uhr ­Getränke und Köstlichkeiten an. (chk)