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Liverpool schafft das Wunder: 4:0-Sieg gegen Barcelona und Final-Einzug

Der FC Liverpool steht wie im letzten Jahr im Champions-League-Final. Die Engländer machen dank dem sensationellen 4:0-Heimsieg das 0:3 aus dem Halbfinal-Hinspiel wett.

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Divock Origi bringt Liverpool bereits in der 7. Minute in Führung. (Bild: Dave Thompson / AP)
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Georginio Wijnaldum (links) trifft in der 54. zum 2:0 und nur drei Minuten später zum 3:0. (Bild Peter Powell / EPA)
Divock Origi schiesst in der 79. Minute das 4:0 und feiert zusammen mit Xherdan Shaqiri. (Bild: Peter Byrne / AP)
Die Liverpool-Spieler Fabinho (links) und Virgil van Dijk feiern nach dem Schlusspfiff. (Bild: Peter Byrne / AP)
Mohamed Salah (links) und Trainer Jürgen Klopp singen You'll never walk alone... (Bild: Peter Byrne / AP) ...
... und das ganze Stadion singt mit. (Bild: Dave Thompson / AP)
Die Liverpool-Spieler mit Xherdan Shaqiri (ganz links) jubeln mit ihren Fans. (Bild: Peter Byrne / AP)
Enttäuschung bei Lionel Messi nach der Partie. (Bild: Peter Powell / EPA)
Die Liverpool-Spieler feiern ihren Georginio Wijnaldum. (Bild: Neil Hall / EPA)
Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (links) und Barcelona-Trainer Ernesto Valverde. (Bild: Dave Thompson / AP)

Divock Origi bringt Liverpool bereits in der 7. Minute in Führung. (Bild: Dave Thompson / AP)

(sda)

Was für den FC Barcelona eine reine Pflichterfüllung hätte werden sollen, wurde zu einem Debakel. Der spanische Meister, in der laufenden Champions-League-Saison bis am Dienstagabend noch ungeschlagen, verspielte seinen scheinbar sicheren Vorsprung aus dem Heimspiel. Der FC Liverpool provozierte mit seiner intensiven und druckvollen Spielweise die Fehler von Barcelona. Nach weniger als sieben Minuten gingen die Engländer durch Divock Origi 1:0 in Führung und machten dann innerhalb von drei Minuten durch den für die zweite Halbzeit eingewechselten Georginio Wijnaldum (54. und 56.) den Rückstand wett.

Der Schlusspfiff:

Wie sehr Barcelona im Verlauf der Partie aus dem Tritt geriet, beweist das entscheidende 4:0 aus 79. Minute. Trent Alexander-Arnold konnte einen Eckball flach in den Strafraum spielen, wo der freistehende Origi problemlos seinen zweiten Treffer erzielte.

Der geniale Eckball von Liverpool:

Der FC Liverpool vollendete mit seinem vierten Tor, dem dritten in der zweiten Halbzeit, eine der spektakulärsten Wenden der Europacup-Geschichte und wird am 1. Juni in Madrid den neunten Champions-League-Final bestreiten, den zweiten in Folge nach der letztjährigen Niederlage gegen Real Madrid.

Der FC Liverpool machte von der ersten Minute an klar, dass er sich nicht kampflos geschlagen geben würde. Er setzte den Gegner speziell zu Beginn beider Halbzeiten mit hoher Intensität unter Druck und machte es den Spaniern bei jedem Ballkontakt schwer, einen Passempfänger zu finden. Barcelona war beeindruckt, produzierte viele Fehlpässe, etwa jenen von Jordi Alba, der zum 0:1 führte, oder jenen von Ivan Rakitic, der dem 0:2 vorausging. Mit Wucht und überdurchschnittlicher physischer Präsenz brachte Liverpool die Katalanen zunächst ins Wanken.

Doch bis in die 50. Minute deutete trotz aller Liverpooler Bemühungen wenig daraufhin, dass Barcelona fallen würde. Die Mannschaft von Ernesto Valverde fand nach einer Viertelstunde besser ins Spiel, schaffte es, das Tempo mit seinen Ballstafetten etwas zu reduzieren, das Geschehen zu kontrollieren und hatte sich bis zur Pause sogar ein Chancenplus herausgespielt. Liverpools brasilianischer Goalie Alisson musste viermal entscheidend eingreifen, ehe Wijnaldum das 2:0 gelang. Und Alisson war auch zur Stelle, als Messi in der 68. Minute abschloss. Danach blieb er aber erstaunlich wenig beschäftigt.

Die Voraussetzungen für einen Exploit dieser Grössenordnung waren für den FC Liverpool eigentlich alles andere als ideal. Mit Mohamed Salah, Roberto Firmino und Naby Keita fehlten gleich drei entscheidende Spieler. Trainer Jürgen Klopp musste also umdisponieren und vertraute Xherdan Shaqiri und Origi, die zusammen am letzten Wochenende den 3:2-Siegtreffer in Newcastle bewerkstelligt hatten und damit Liverpool im Meisterrennen hielten. Für Shaqiri war es in diesem Jahr erst der fünfte Einsatz in der Startformation.

Der Basler konnte lange Zeit seine fehlende Spielpraxis nicht verbergen. Doch auch er leistete schliesslich Entscheidendes mit der Flanke auf Wijnaldum, der mit dem Kopf das 3:0 erzielte. Der Niederländer Wijnaldum avancierte derweil zum überraschenden Matchwinner. Im Hinspiel war er als Mittelstürmer aufgelaufen und offensiv wirkungslos geblieben. Nun war er Doppel-Torschütze und sorgte dafür, dass Barcelona fast das Gleiche widerfuhr wie im letzten Jahr. Damals waren Messi und Co. nach einem 4:1-Heimsieg durch ein 0:3 bei der AS Roma in der Champions League gescheitert.

Gänsehautstimmung an der Anfield-Road:

Liverpool - Barcelona 4:0 (1:0)

SR Cakir (TUR). - Tore: 7. Origi 1:0. 54. Wijnaldum 2:0. 56. Wijnaldum 3:0. 79. Origi 4:0.

Liverpool: Alisson; Alexander-Arnold, Matip, Van Dijk, Robertson (46. Wijnaldum); Henderson, Fabinho, Milner; Shaqiri (90. Sturridge), Origi (85. Gomez), Mané.

Barcelona: Ter Stegen; Sergi Roberto, Piqué, Lenglet, Jordi Alba; Vidal (75. Arthur), Busquets, Rakitic (80. Malcom); Messi, Suarez, Coutinho (60. Semedo).

Bemerkungen: Liverpool ohne Salah, Roberto Firmino, Lallana und Keita (alle verletzt). Barcelona ohne Dembélé und Rafinha (beide verletzt). Verwarnungen: 11. Fabinho (Foul). 45. Busquets (Foul). 53. Rakitic (Handspiel). 66. Matip (Foul). 76. Semedo (Foul).

So wurde Lionel Messi vor sechs Tagen gefeiert: