Das Geschäft der Swisscom in Italien wächst deutlich stärker als jenes im Heimmarkt. Hierzulande herrsche ein grosser «Wettbewerbs- und Preisdruck».
Die Swisscom hat in den ersten neun Monaten mehr verdient als im Vorjahr. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt, stieg der Konzernumsatz um 1,7 Prozent auf 8,34 Milliarden Franken. Den grössten Teil davon verdient die Swisscom in der Schweiz: 6,12 Milliarden Franken. Auffällig dabei: Das Wachstum ist hier nur minimal. Gerade einmal um 20 Millionen Franken stieg der Umsatz hierzulande gegenüber dem Vorjahr.
Dabei musste die Swisscom sogar einen Rückgang beim Umsatz mit Telekomdiensten hinnehmen. Dieser verringerte sich um 3,3 Prozent auf 4,1 Milliarden Franken. Laut Mitteilung führt das Unternehmen dies auf «Wettbewerbs- und Preisdruck» zurück. Aufgefangen wurden diese Verluste durch Zuwächse beim IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden (plus 4,5 Prozent) und beim Geschäft in Italien mit Fastweb (plus 4,8 Prozent).
Beim Betriebsergebnis Ebit (plus 7,7 Prozent) und Reingewinn (plus 31,7 Prozent, 1,53 Milliarden Franken) legte das Telekommunikationsunternehmen dagegen zu. Beim Reingewinn habe Swisscom aber vor allem von Sondereffekten profitiert. Bauchschmerzen bereitet der Swisscom der Netzausbau bei Festnetz und Mobilfunk. Während beim Breitbandausbau ein Gerichtsentscheid zu Unsicherheiten führe, stocke der Ausbau des Mobilfunknetzes vielerorts. Dies, obwohl in beiden Bereichen ein höherer Bedarf bestehe.
All diese Effekte trüben den Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr leicht ein. Neu wird ein um 100 Millionen tieferer Nettoumsatz prognostiziert. Gesamt rechnet Swisscom mit einem Umsatz von 11,2 Milliarden. Gleichzeitig steigen die Investitionen auf 2,3 Milliarden Franken. Bisher hatte die Swisscom mit Investitionen in der Höhe von 2,2 bis 2,3 Milliarden gerechnet.
Wie aus den Geschäftszahlen hervorgeht, hat Swisscom im heimischen Markt sowohl bei den Breitbandanschlüssen, bei den Swisscom-TV-Anschlüssen und bei den Mobilfunkanschlüssen Kunden verloren. Am meisten ins Gewicht fällt der Mobilfunk. Hier verliert die Swisscom ein Prozent. Neu zählt das Unternehmen 6,19 Millionen Anschlüsse (2020: 6,25 Millionen). Laut Mitteilung gründet dies hauptsächlich auf die Prepaid-Angebote – bei den Aboangeboten sei sogar ein positives Wachstum feststellbar.
Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen hatte die Swisscom von einem «gesättigten» Schweizer Markt gesprochen. Zwar konnte der Umsatz hierzulande leicht gesteigert werden, aber gerade einmal um 0,5 Prozent. Wachstumstreiber war dagegen das Geschäft in Italien. Fastweb habe in den ersten sechs Monaten fast in allen Bereichen zulegen können, meldete Swisscom im August. Insgesamt resultierte damals eine Gesamtumsatz von 5,58 Milliarden Franken (plus 2,6 Prozent). (mg)