«Bildung für alle»
Komitee fordert einfacheren Zugang zur Bildung für Asylsuchende und Sans-Papiers

Die Integration von geflüchteten Menschen in Schule und Beruf sei ungenügend. Deshalb müsse der Bildungszugang für sie vereinfacht werden, fordert das Komitee «Bildung für alle - jetzt!». Dahinter steht unter anderem die Gewerkschaft VPOD.

Dario Pollice
Drucken
Das Komitee «Bildung für alle - jetzt!» will den Geflüchteten den Zugang zur Bildung erleichtern. (Symbolbild)

Das Komitee «Bildung für alle - jetzt!» will den Geflüchteten den Zugang zur Bildung erleichtern. (Symbolbild)

Keystone

Gemäss UNO-Kinderrechtskonvention und Bundesverfassung muss das Grundrecht auf Bildung uneingeschränkt umgesetzt werden. Allerdings sei dies in der Schweiz nicht immer der Fall, moniert das Komitee «Bildung für alle - jetzt!». Geflüchtete Menschen, die hierzulande eine Ausbildung absolvieren und arbeiten wollen, stünden oft unüberwindbaren Hindernissen gegenüber.

Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber (Grüne/ZH) fordert deshalb: «Es braucht einen Effort, die Hürden für Geflüchtete und Spätzugewanderte abzubauen, um allen Bildungswilligen eine Aus- oder Weiterbildung zu ermöglichen», wie es in einer Mitteilung des Komitees vom Mittwoch heisst. Hinter «Bildung für alle - jetzt!» stehen die Gewerkschaft VPOD, der Verein Solidarité sans frontières, der Verband der Schweizer Studierendenschaften VSS sowie weitere Einzelpersonen.

Schnellere Integration in Regelklassen

Laut eigenen Angaben hat das Komitee am Mittwoch eine Petition mit mehr als 17’000 Unterschriften der Bundeskanzlei übergeben. Diese fordert von Bundesrat und Parlament, das Recht und den Anspruch auf Bildung für alle zu gewährleisten, «unabhängig vom Aufenthaltsstatus und entsprechend dem jeweiligen Potenzial».

Geflüchtete Kinder und ihre Familien sollen nach Ansicht des Komitees schnell in die Regelklassen der Volksschule integriert werden. Zudem sollen junge Geflüchtete im nachobligatorischen Alter grosszügigere Berufsvorbereitungsprogramme und Förderung erhalten. Wer sich in einer Ausbildung befindet, soll diese abschliessen können, auch wenn ein negativer Asylentscheid getroffen wurde, so eine weitere Forderung des Komitees. Darüber hinaus sollen Geflüchteten Bildungsangebote auch im Erwachsenenalter zustehen.

Gemäss Katharina Prelicz-Huber wären viele Zugewanderte hochmotiviert, eine qualifizierte Ausbildung zu machen. Aber: «Es mangelt an Angeboten nach Ende der Schulpflicht. Bemühungen scheitern an administrativen Einschränkungen wie Aufenthaltsrecht, Altersobergrenze oder Wohnkanton», so die Nationalrätin und VPOD-Gewerkschafterin. Dies sei unhaltbar, denn Grundrechte wie das Recht auf Bildung seien nicht verhandelbar.