Das Niderfeld in Dietikon ist die grösste Siedlungsreserve im Kanton Zürich und ein Ort grosser Erwartungen. Seit Jahrzehnten wird darüber gestritten, was auf den 40 Hektaren Land gebaut werden soll. Produktionsbetriebe? Wohnungen? Gar nichts?
Der Dietiker Stadtrat legt nun auf Druck des Kantons einen Masterplan vor, der all diese Fragen beantworten soll.Eine Überraschung ist der gestern präsentierte Masterplan nicht. Seit längerem ist bekannt, dass Arbeiten, Wohnen und Freizeit im Niderfeld vereint werden, dass ein Park Bedingung ist und ein Schulhaus eingeplant werden soll. Der Masterplan zeigt nun auf, wie diese Komponenten in eine optimale Beziehung zueinander gesetzt werden können.
Was der vorliegende Masterplan deutlich macht: Er ist bereits in dieser frühen Phase der Entwicklung ein Kompromiss. Insgesamt haben zuletzt 34 Grundeigentümer ein Wörtchen mitgeredet, wovon die Stadt Dietikon und die Transportfirma Planzer die grössten sind. Wenn der Vorschlag mehrheitsfähig bleiben soll, müssen wichtige Rahmenfaktoren geklärt werden, die noch ungewiss sind. Das ursprünglich nicht vorgesehene Logistikzentrum Planzer kann nicht verhindert und muss erst noch ins Gesamtbild eingepasst werden. Die SBB wollen die Ortsgüteranlage ausbauen, was die Entwicklung des Niderfelds stört. Und ohne Limmattalbahn kein Niderfeld, so die Vorgabe des Kantons. Soll ein erstes Baufeld 2022 Baureife erlangen, steht deshalb trotz Masterplan noch eine Menge Arbeit an. Immerhin ist nun die Stossrichtung klar.