Kommentar
Der A1-Anschluss muss bleiben

Man reibt sich die Augen. Die Gemeinde Weiningen kämpfte für eine Überdeckung der A1 im Rahmen des Ausbaus des Gubristtunnels.

Jürg Krebs
Jürg Krebs
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Stau in Weiningen: Bei einer Aufhebung des Halbanschlusses könnte dies zur alltäglichen Situation werden.

Stau in Weiningen: Bei einer Aufhebung des Halbanschlusses könnte dies zur alltäglichen Situation werden.

zvg

Das Bundesgericht gab dem Dorf vor kurzem Recht, auch bei der Verlegung des Autobahnanschlusses Weiningen. Doch dann ging das Gericht sogar einen Schritt weiter: Eine Aufhebung des Autobahnanschlusses könne in Betracht gezogen werden. Davon war in Weiningen aber nie die Rede.

Und die Zürcher Regierung hat ein Problem mehr. Nicht nur verzögert die Planung des A1-Deckels – den die Regierung begrüsst – den Ausbau des Gubristtunnels. Der Verzicht auf den Anschluss brächte den Städten und Gemeinden im Limmattal mehr Verkehr, weil dieser nicht über die Autobahn abfliessen kann.

Beides bedeutet für Volkswirtschaftsdirektor Ernst Stocker Ärger. Für die täglich im Stau stehenden und ob der Situation ungeduldiger werdenden Auto- und Lastwagenfahrer zählt nämlich nur eines: Der Engpass muss endlich weg. Auch aus Limmattaler Sicht ist das zu begrüssen. Warum die Limmattaler aber plötzlich Mehrverkehr hinnehmen sollten, ist nicht nachzuvollziehen – der Anschluss muss (wenngleich an anderer Stelle) bleiben. Das Limmattal wird dafür kämpfen, auch wenn es zu einer weiteren Verzögerung kommt: Ein Rechtsstreit würde nämlich noch mehr Zeit kosten, als es die Planung des Deckels durch das Bundesamt für Strassen (in neu zwei Varianten: mit und ohne Anschluss) ohnehin schon tut. Die Eröffnung der dritten Tunnelröhre würde weiter hinausgeschoben – schon jetzt stehen zehn Jahre Verspätung an.

Kein Wunder, verliert auch Stocker angesichts solcher Aussichten die Geduld. Er fordert: Während Deckel geplant und Anschluss geprüft werden, soll mit dem an sich unbestrittenen Tunnelbau doch schon einmal auf der Regensdorfer Seite begonnen werden. Damit wäre viel gewonnen – vor allem Zeit. Damit wäre das Limmattal einverstanden.