Zürcherinnen und Zürcher wollen nichts wissen von Steuersenkungen - für wen auch immer sie sind. Sie lehnten am Sonntag sowohl die Steuergesetzänderung von Regierung und Kantonsparlament als auch die beiden Gegenvorschläge ab.
49,23 Prozent der Stimmenden sagte Ja zur Steuergesetzänderung von Regierung und Parlament, 50,77 Prozent lehnten sie ab. Sie sah Entlastungen für die Besteuerung der höchsten und der niedrigsten Einkommen vor.
Keine Chance hatten die Gegenvorschläge von GLP und SP. Die Grünliberalen wollten die Rabatte für die Bestverdienenden etwas geringer halten als Regierung und Kantonsrat. Ihr Vorschlag kam auf grade mal 19,39 Prozent Ja-Stimmen-Anteil. Die SP verlangte steuerliche Entlastungen für Familien. Für diesen Vorschlag sprachen sich 37,38 Prozent der Stimmenden aus.
Während am Sonntag die Niederlagen der beiden Gegenvorschläge rasch klar waren, blieb der Ausgang für die Hauptvorlage lange unklar. Die prognostizierten Ja-Stimmen-Anteile dümpelten zwischen 45 und 55 Prozent. Die Stimmbeteiligung lag um die 32 Prozent.
Zufriedene Stimmbürger
Finanzdirektorin Ursula Gut interpretierte das Ergebnis vor den Medien damit, dass die Stimmbürger offenbar mit der jetzigen Situation zufrieden seien. Allem Anschein nach sähen sie keine Gefahr, dass sehr gute Steuerzahlende aus dem Kanton wegziehen oder nicht herziehen würden.
Das Komitee «3xNein zum Steuergesetz» lobte die Stimmenden als weitsichtig. Sie hätten unnötigen Steuerexperimenten eine Abfuhr erteilt. Das Nein zur regierungsrätlichen Vorlage sei eine «klare Absage an die Auswüchse eines überbordenden Steuerwettbewerbs».