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Region (LiZ)
Zürich
Die Frage, weshalb nach Tobias K. erst neun Tage nach seinem Verschwinden öffentlich gefahndet wurde, ist weiterhin unklar. Die Direktionen der Regierungsräte Jacqueline Fehr und Mario Fehr schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu.
Weshalb wurde die Öffentlichkeit erst neun Tage nach Tobias K.s Verschwinden über dessen Fahndung informiert? Diese Frage beschäftigt die Parteien, Medien und Öffentlichkeit seit Tagen. Unbegreiflich – auch für "Talk täglich"-Moderator Markus Gilli, der in der Sendung vom Dienstagabend noch einmal bei seinem Gast, Justizdirektorin Jacqueline Fehr, nachhakte.
Sie wiederum schob die Verantwortung der Polizei zu: "Für die Gefahreneinschätzung ist nicht die Justizbehörde, sondern die Polizei verantwortlich", stellte Fehr im "Talk täglich" klar. Die Polizei habe entschieden, nicht öffentlich zu fahnden – bis zu dem Tag des Tötungsdeliktes im Zürcher Seefeld.
Ein gezielter Seitenhieb an die Kantonspolizei Zürich und Sicherheitsdirektion von Mario Fehr oder nur ein Versuch, sich selbst von den Anschuldigungen zu distanzieren? Am Mittwochmorgen äusserte sich die Kantonspolizei laut "TeleZüri" gegenüber dem Sender ausführlich zu den Vorwürfen. Offenbar bestand polizeiintern die Ansicht, die Justizdirektion habe das Verschwinden K.s als Routineangelegenheit gemeldet. Am späten Nachmittag habe der Sprecher jedoch alle Aussagen vom Interview zurückgezogen. Die Begründung: Der Fahndungserfolg habe oberste Priorität.
Offenbar versucht man, die Dissonanz zwischen den zwei Fehrschen Direktionen intern zu klären. Welche Informationen nach K.s ausbleibender Rückkehr vom Justizvollzug an die Polizei weitergeleitet worden seien, werde derzeit untersucht, meldet die Justizdirektion gemäss "NZZ".
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