Neu lassen sich mit der Parkplatz-App von «Share.P» auch Zugtickets kaufen. Damit will das Zürcher Start-up die Automobilisten davon überzeugen, öfter auf den ÖV umzusteigen.
Mit der Parkplatz-App «Share.P» lassen sich nun auch Zugtickets kaufen. Wie das gleichnamige Zürcher Start-up am Montag in einer Medienmitteilung bekannt gab, kooperiert es neu mit den SBB. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit erfolge in einem ersten Schritt die vollständige Integration des SBB-Ticketings in die «Share.P»-App. Diese Option werde in sechs Sprachen und auf allen Plattformen verfügbar sein.
Mit dieser Verknüpfung von Schiene und Strasse wolle man den Zugang zum ÖV erleichtern und den Strassenverkehr teilweise oder vollständig auf andere Verkehrsträger verlagern.
«Ein gemeinsames Ziel ist es, die Autofahrer davon zu überzeugen, ihr Auto stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, um Zeit, Geld und CO2 zu sparen»,
wird Mateusz Wojdyło, Gründer und CEO von Share.P, in der Mitteilung zitiert.
Das Unternehmen bietet Parkplatzbesitzerinnen und -besitzern über seine App die Möglichkeit, ihre privaten Parkplätze – teilweise mitsamt E-Ladestation – an andere weiterzuvermieten. Damit will das Unternehmen die Parkplatzknappheit in den Städten verringern, ohne dafür zusätzliche Parkplätze schaffen zu müssen. Gleichzeitig soll der Suchverkehr verringert und damit das Klima geschont werden.
Das Zürcher Start-up hat mit seiner Idee bislang Erfolg. Ende 2020 gegründet, zählt es bereits 16 Mitarbeitende. Das Unternehmen ist in der Schweiz und in Polen tätig. Vor kurzem erhielt es die Zusage für die Unterstützung durch Innosuisse, die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung. Die Anstalt hat den Auftrag, wissenschaftsbasierte Innovation zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit von KMU zu stärken.
An das Geschäftsmodell hatten sich in der Vergangenheit auch schon andere Unternehmen gewagt, mehrere scheiterten allerdings. Die Anbieter bewegen sich in einem rechtlichen Graubereich. Gemäss Aussagen des Tiefbauamtes der Stadt Zürich gegenüber der «Limmattaler Zeitung», ist eine Weitervermietung privater Parkplätze eigentlich nicht zulässig. Die Stadt toleriert jedoch solche Unternehmen, solange nicht mehr als 1000 private Parkplätze betroffen sind. (sho)