Der Kanton hält wenig von der Stadtzürcher Idee, auf Hauptstrassen nachts nur noch Tempo 30 zuzulassen. Auf ihren eigenen Strassen hat die Stadt Zürich die sukzessive Einführung von Tempo 30 bereits beschlossen.
In einem Interview vom vergangenen Dezember mit dem «Sonntag» sprach Stadtpräsidentin Corine Mauch von der Möglichkeit, auch auf Durchgangsstrecken zwischen 22 Uhr und 6 Uhr das Tempo zu reduzieren.
Zweifel an Tempo 30 in der Nacht
Bloss redet bei den Hauptverkehrsachsen innerhalb der Stadt auch der Kanton mit. In einer Antwort auf eine Anfrage zweier Stadtzürcher SVP-Kantonsräte äussert der Regierungsrat nun Zweifel an der nächtlichen Tempolimite.
«In besonderen Situationen kann die Anordnung von Tempo 30 (...) geprüft werden», schreibt der Regierungsrat. Doch stehe er der Einführung von Tempo 30 auf Hauptverkehrsachsen grundsätzlich ablehnend gegenüber.
Eigentlich nur auf Nebenstrassen
Gemäss Bundesrecht seien Tempo-30-Zonen zudem «nur auf Nebenstrassen mit möglichst gleichartigem Charakter zulässig», zitiert die Regierung die Signalisationsverordnung des Bundes.
Das letzte Wort dürfte in dieser Sache noch nicht gesprochen sein. Denn die Stadt kann in Eigenregie Tempo 30 auch auf kantonalen Strassen anordnen, wie Stefan Hackh vom städtischen Tiefbauamt sagt: «Solange keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden».
Dies könnte laut Hackh zum Beispiel erreicht werden, indem Wechselschilder einsetzt würden, die tagsüber Tempo 50 und nachts Tempo 30 anzeigen.