Die Stadt Zürich hat im Bereich Abfall von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) per Ende 2020 eine Reserve in der Höhe von 255 Millionen Franken angesammelt. Ein Teil dieses Polsters soll der Bevölkerung nun mit Gebührensenkungen zurückgegeben werden.
(sda) Der Züri-Sack soll künftig 25 Prozent weniger kosten. Der Bereich Abfall von Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) hatte per Ende 2020 Reserven in der Höhe von stattlichen 255 Millionen Franken angehäuft. Bereits seit 2017 arbeitete die Stadt Zürich darauf hin, dieses Polster abzubauen, jedoch ohne Erfolg. Die Reserven sind in dieser Zeit sogar noch um 30 Millionen Franken gestiegen. Nun hat der Stadtrat entschieden, der Bevölkerung einen Teil dieser 255 Millionen über Gebührensenkungen zurückzugeben. Dazu beantragt er dem Gemeinderat, die Abfallverordnung entsprechend anzupassen, wie er am Mittwoch mitteilte.
Konkret soll der häufig genutzte 35-Liter-Sack künftig nur noch 1.27 Franken kosten, nicht mehr 1.70 wie heute. Dazu kommt noch der Zuschlag des Detailhändlers, der die Säcke verkauft. Auch die Gebühren für die Entsorgung von Wertstoffcontainern und Sperrgut sollen dauerhaft um 25 Prozent sinken. Zudem sollen die Grundgebühren für Wohneinheiten und Betriebe für vier Jahre gesenkt werden. Auch die Gemeinden, die ihren Abfall ins Hagenholz bringen, sollen profitieren: Ab 2024 soll die sogenannte Einliefergebühr auf 82 Franken pro Tonne Abfall gesenkt werden.
Ein Teil des angehäuften Geldes soll auch für Grossprojekte eingesetzt werden: 100 Millionen Franken sollen als Vorfinanzierung in eine dritte Verbrennungslinie im Hagenholz gesteckt werden, weitere 120 Millionen sind für den Ersatz von zwei bestehenden Verbrennungslinien vorgesehen. Mit den Gebührensenkungen und den 220 Millionen Franken für die Hagenholz-Projekte will der Stadtrat die Abfall-Reserve auf 20 Millionen verkleinern. Dieses Ziel soll voraussichtlich 2029 erreicht sein. Voraussetzung ist aber, dass die neue Abfallverordnung auf Januar 2022 in Kraft treten kann.