Die Parteileitung der SP ging davon aus, dass Mario Fehr nicht mehr als Regierungsrat kandidiert, sollten ihn die Delegierten nicht unterstützen. Ein Missverständnis, wie SP-Co-Präsidentin Priska Seiler sagt.
Am nächsten Dienstag kommt es an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung der SP des Kantons Zürich zum Showdown. Die Delegierten haben zunächst zu entscheiden, ob sie ihre beiden Regierungsräte Jacqueline Fehr und Mario Fehr im Regierungsratswahlkampf 2019 unterstützen wollen. Im Vorfeld wird nun darüber spekuliert, ob Mario Fehr die Unterstützung erhalten wird. In der Vergangenheit kam es zu verschiedenen Irritationen zwischen ihm und Teilen der Parteibasis. In einem Interview sagte SP-Co-Präsidentin Priska Seiler gegenüber dem «Tages-Anzeiger», Mario Fehr werde nicht zur Wahl antreten, falls die SP-Delegierten ihn nicht unterstützen. Im Laufe des gestrigen Tages wurde dies dann relativiert. Mario Fehr würde nicht für eine andere Partei antreten. Offen blieb, ob er allenfalls als Parteiloser kandidieren würde. Fehr selber äusserte sich bisher nicht dazu.
Priska Seiler: Aus meiner Sicht handelt es sich um ein Missverständnis zwischen dem Parteipräsidium und Mario Fehr.
Ich will zu dieser Sache nichts mehr sagen. Die Frage wird am Dienstag sicher Platz haben und Mario Fehr kann sie dann selber beantworten.
Es war uns schon lange klar, dass man früher oder später die Frage stellen muss, ob die SP-Basis Mario Fehr weiter unterstützen will. Dazu führen wir die Diskussion.
Ich finde es nicht feige. Der einfachste Weg wäre gewesen, die Geschäftsleitung schlägt beide Regierungsräte zur Nomination vor. Dann hätten wir die Sache völlig aus der Hand gegeben. Wir hätten uns gesagt: Mal schauen, was an der Delegiertenversammlung passiert. So anerkennen wir, dass es eine Diskussion braucht.
Das könnte man so sehen. Es war aber nicht die Idee dahinter.
Das ist richtig. Es ist eine Hoffnung. So naiv bin ich ja nicht.
Diese Frage müssen sich die Delegierten stellen. Ich persönlich werde alles dafür tun, dass dies nicht passiert und wir einen regen Austausch pflegen.