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Region (LiZ)
Zürich
Ein 47-jähriger russischer Juwelenräuber wurde am Donnerstag vor Gericht zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Lieblingstrick: Mehrere Schichten Kleidung, um sich bei der Flucht schnell auszuziehen und unauffällig davonzukommen.
Im März 2012 nahm die Kantonspolizei Zürich bei einer Patrouille einen 47-Jährigen Russen fest. Sie hatten bei der Kontrolle unter anderem Pfefferspray und Handschellen bei dem sich verdächtig verhaltenden Mann gefunden. Was aber am auffälligsten war: Der Mann war in mehrere Schichten Kleidung gepackt. Er plante, eine Kleiderschicht nach dem geplanten Überfall schnell auszuziehen und so unauffällig davonzukommen.
Der Russe legte nach anfänglichem Leugnen ein umfassendes Geständnis ab. Er hatte einen Überfall auf ein Schmuckgeschäft an der Zürcher Bahnhofstrasse geplant - dasselbe, das er bereits sechs Jahre zuvor ausgeraubt hatte. Der Täter hatte damals schon seinen Trick angewandt. Nachdem er das Geschäft ausgeräumt und die Besitzer mit einer ungeladenen Schreckschusspistole bedroht hatte, zog er bei der Flucht eine dunkle Kleiderschicht aus und spazierte im hellen Anzug gemächlich davon.
Er erbeutete 2006 bei einem anderen Überfall auf ein Schmuckgeschäft in Genf schon 952'000 Franken - ein weiterer seiner Versuche im gleichen Jahr am Limmatquai schlug fehl.
Vier Jahre Gefängnis
Am Donnerstag vor Gericht war der Russe geständig. Allerdings macht er eine Notlage geltend, er wäre von der russischen Mafia unter Druck gesetzt worden. Die zuständige Staatsanwältin hielt jedoch nicht viel von dieser Version, sie forderte eine Strafe von sieben Jahren Gefängnis. Die Verteidigung setzte sich für einen Freiheitsentzug von drei Jahren ein, 18 Monate davon bedingt.
Schlussendlich hielt das Gericht dem Räuber sein umfassendes Geständnis und die Unechtheit seiner Schusswaffen zugute, schloss aber eine Bewährungsstrafe aus. Das Urteil ist vier Jahre Knast, berichtet unter anderem 20 Minuten.