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Noch immer ist ungeklärt, wer am 7. Juni in Kabelschächten in der Nähe des Bahnhofs Oerlikon Feuer legte und ein Chaos im Bahnverkehr auslöste. Fest steht, es war Brandstiftung. Nun stellt eine Zeitung aus der Anarchistenszene die Sabotage in einen politischen Kontext.
Fest steht, es war Brandstiftung. Politische Motive werden von den Ermittlern nicht ausgeschlossen. Ein Bekennerschreiben fehlt bisher. Die «Schweiz am Sonntag» machte in ihrer aktuellen Ausgabe nun aber eine Sympathiebekundung aus der Anarchistenszene bekannt.
In der anarchistischen Zeitung «Dissonanz» wird der Vorfall mit einem Leitartikel gefeiert. Unter dem Titel «Alles Lahmlegen» und einem historischen Bild von Guerilla-Kämpfern, die sich an Bahngleisen zu schaffen machen, freue sich ein anonymer Autor über den Zwischenfall.
Ein Unterbruch der Normalität, ausgelöst durch einen Kurzschluss könne auch Lichtblick sein. Sabotage wird als Mittel bezeichnet, «das von den Ausgebeuteten und Ausgeschlossenen schon seit Jahrtausenden genutzt wurde, um die Maschinerie, die ihre Situation produziert, zu bekämpfen». Die Anarchisten schreiben, dass «die Freude über einen Ausfall des Transportbetriebs» breit gehegt werde, nur verbleibe dies «allzu oft im Stillen».
Der Artikel lässt schliesslich offen, wer die Urheber des Brandes sind. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft wollte sich gegenüber der «Schweiz am Sonntag» nicht zu den Ermittlungen und möglichem politischem Hintergrund äussern.