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Region (LiZ)
Zürich
Die Siedlung Kalkbreite in Zürich und der Zellweger-Park in Uster gehören zu den sechs Bauten im Kanton, die eine Jury mit dem kantonalen Architekturpreis ausgezeichnet hat.
Alle drei Jahre zeichnet eine Stiftung gute Bauten im Kanton Zürich aus. Träger der Stiftung sind die Baudirektion, die ZKB sowie die Zürcher Ortsgruppen des Bundes Schweizer Architekten und des Werkbundes. Die Jury war bei der diesjährigen Ausschreibung auf der Suche nach dem idealen Massstab.
Was das heisst, erklärt der Zürcher Kantonsbaumeister, Matthias Haag: «Der grosse Trend heisst verdichten. Zusammen mit dem Kostendruck bedeutet dies, dass grösser und einfacher gebaut werden muss. Hier geht es nun darum, den architektonisch richtigen Massstab zu finden, damit sich die Menschen wohl fühlen.» Haag präsidiert die siebenköpfige Jury und ist Stiftungsratspräsident.
Auf die Ausschreibung im Frühling gingen 162 Bewerbungen ein – für Gebäude aus den Jahren 2013 bis 2015. 17 Dossiers schafften es in die engere Wahl. Die Jury besichtigte diese 17 Objekte vor Ort. Vier Gebäude hat die Jury nun mit einer Auszeichnung versehen, die mit einem Preisgeld einhergeht. Zwei weitere Bauten haben eine Anerkennung ohne Preisgeld erhalten.
Die Verantwortlichen für die vier Gebäude erhalten ein Preisgeld von je 7500 Franken. Total verteilt die Stiftung dieses Jahr also 30 000 Franken. Zwei weitere Preise vergab die Jury in Form von Anerkennungen mit Urkunde:
Zur Qualität der Bewerbungen sagt der Jurypräsident: «Die Bauten sind alle qualitativ sehr hochstehend.» Sie spiegelten das oberste Segment. Die Jury, in der neben Haag auch Daniel Buchner, Pia Durisch, Roman Hollenstein, Juri Steiner, Pascal Vincent und Ariane Widmer sassen, hatte also die Qual der Wahl. Der schwierigste Schritt sei die Reduktion von 162 Bauten auf 17 gewesen. «Es gab harte Diskussionen, weil sich jedes Jurymitglied dafür einsetzte, seine Favoriten in die Endrunde zu bringen.» Hinter dem Schlussergebnis stünden aber alle Jurymitglieder. Nicht in die Endrunde der sechs Auserwählten schafften es laut Haag etwa der Anbau zum Landesmuseum, das Elefantenhaus des Zoos und der renovierte ZKB-Bau an der Bahnhofstrasse.
Welchen Zweck verfolgt die Stiftung mit dem Architekturpreis? «Der Kanton bestimmt mit dem Richtplan, wo und wie gebaut werden darf. Der Architekturpreis gibt uns Gelegenheit, auf besonders gelungene Lösungen hinzuweisen», sagt Haag. Das schärfe das Bewusstsein für die Baukultur und fördere die Diskussion über das Bauen.
Obwohl von den 17 genauer geprüften Objekten alle von beachtlicher Qualität seien, wolle die Jury möglichst wenig Bauten auszeichnen. «Der Architekturpreis wird sonst entwertet», sagt Haag. Bei der letzten Preisverleihung 2013 wurden je drei Auszeichnungen und Anerkennungen vergeben. Die Preisverleihung 2016 hat gestern Abend in der Zürcher Hochschule der Künste auf dem Zürcher Toni-Areal stattgefunden.
Interessierte können ab Donnerstag alle eingereichten Werkdokumentationen in der Art-Dock-Halle an der Hohlstrasse 258 einsehen.