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Zürich
Ärzte des Universitätsspitals Zürich (USZ) haben diese Woche einen unter Prostatakrebs leidenden Mann mit einer neuen, schonenden Therapie behandelt. Dabei werden Krebszellen mit Ultraschall punktgenau erhitzt und zerstört.
Bei der Behandlung mit hochfokussiertem Ultraschall (HIFU) führt der Arzt eine Ultraschallsonde in den Enddarm des Patienten ein, wie das USZ am Donnerstag mitteilte. Dazu ist keine Vollnarkose nötig, eine Spinalanästhesie reicht aus. Das Gerät bündelt die Schallwellen durch eine Art Hohlspiegel.
Dadurch entstehen Temperaturen bis zu 90 Grad Celsius, wodurch die kranken Zellen punktgenau zerstört werden. Ein spezielles Kühlsystem vermeidet die Überhitzung des angrenzenden Gewebes. Lokalisiert wird der Tumor mit der Magnet-Resonanz-Tomographie und dem HIFU-Gerät.
Die neue Therapie ist neben Operation, Bestrahlung oder Zuwarten eine zusätzliche Operation für Männer mit Prostatakrebs, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die minimal-invasive Methode reduziere die Nebenwirkungen radikaler Therapien wie Impotenz oder Urininkontinenz deutlich.
Die bisher vorliegenden Studien aus England seien sehr vielversprechend. Nachteilige Nebenwirkungen würden sehr selten auftreten und nur wenige der Patienten mussten später einer erneuten Tumortherapie zugeführt werden.
Das USZ testet nun in einer klinischen Studie, ob der Krebs innert drei Jahren wieder kommt und wie häufig die Behandelten an Nebenwirkungen leiden.
Das fokale Verfahren mit HIFU eignet sich gemäss Mitteilung besonders für Patienten im frühen Krankheitsstadium, für solche, die nicht operiert werden können oder wollen sowie für Patienten, bei denen sich der Prostatakrebs wieder zurückgemeldet hat. (sda)