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Region (LiZ)
Zürich
Polizisten und Sanitäter wurden während eines Rettungseinsatzes am Samstagabend von vermummten FCZ-Fans angegriffen. Wenige Stunden später musste die Polizei wegen einer Schlägerei erneut ausrücken.
Kurz nach 23 Uhr wurden die Stadtpolizei Zürich und die Sanität am Samstag zum Utoquai gerufen. An der Seepromenade war es am späten Abend zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Personen gekommen.
Dabei erlitt ein 18-Jähriger lebensgefährliche Stichwunden und musste anschliessend im Spital notoperiert werden. Zwei gleichaltrige Kollegen wurden leicht verletzt.
Beim Eintreffen der Rettungskräfte am Tatort wurden diese von zum Teil vermummten Personen mit Flaschen und Steinen beworfen. Dabei wurden zwei Polizisten verletzt. Mit der Zeit gesellten sich mehrere hundert Personen und Gaffer dazu und solidarisierten sich mit den Fans. Einige der Angreifer trugen FCZ-Fankleidung. Um zu den Verletzten vorzudringen, musste Verstärkung angefordert werden.
Grosseinsatz der Polizei an der Seepromenade in Zürich, mehrere Ambulanzen im Einsatz. pic.twitter.com/UzYhkvtWrd
— Thomas von Grünigen (@tvongruenigen) 18. August 2018
Mit Hilfe von Gummischrot, Tränengas und eines Wasserwerfers gelang es den Einsatzkräften, die Randalierer zurückzudrängen. Doch sogar während des Rettungseinsatzes seien die Polizisten und Sanitäter abermals von den gleichen Personen attackiert worden. Erst nach 1.30 Uhr beruhigte sich die Situation. Ein 18-jähriger Flaschenwerfer wurde verhaftet. Die Bellerivestrasse war während mehr als zwei Stunden vollkommen gesperrt.
Im Rahmen des gestrigen Cupspiels gegen den FC Concordia Basel haben rund 800 FCZ-Fans den Stadtclub im St.Jakob-Park lautstark unterstützt. Ohne Zwischenfälle sind sie friedlich mit dem Extrazug nach Basel und wieder zurück gereist und um 21.00 Uhr am Zürcher Hauptbahnhof angekommen. Danach trennten sich die Fanwege. Die Vorfälle, welche sich rund zwei Stunden später am Bellevue und an der Seepromenade zugetragen haben, entziehen sich unserer Kenntnis und haben nichts mit dem Auswärtsspiel in Basel zu tun.
Nichtsdestotrotz möchte der FC Zürich explizit darauf hinweisen, dass er jegliche Form von Gewalt, egal an welchem Ort, aufs Schärfste verurteilt.
Es sei keine neues Phänomen, dass Polizisten vermehrt angegriffen werden, so Polizeisprecherin Judith Hödl im Tages-Anzeiger. Dies sei besonders gravierend, wenn die Polizisten einen Rettungseinsatz begleiten. Insbesondere bei Schwerverletzten sei dies ein unentschuldbares Verhalten, da Zeit ein wichtiger Faktor ist.
Polizei und Sanität wurden bei einem #Rettungseinsatz gestern Abend kurz nach 23 Uhr an der Seepromenade massiv angegriffen - Wir bitten Zeuginnen und Zeugen, sich unter Tel 0 444 117 117 bei uns zu melden: https://t.co/sKnDjLFeJC #Zeugenaufruf ^spa
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) 19. August 2018
An einen Vorfall im Ausmasse des Samstagabends kann sich Hödl allerdings nicht erinnern. Zu gezielten Angriffen sei es in Zürich seit Anfang 2016 vermehrt gekommen. Damals hatten linksextreme Gruppen Gewalt gegenüber der Polizei erklärt. Auch in diesem Jahr ist es bereits im Mai zweimal zu Ausschreitungen gekommen.