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Region (LiZ)
Zürich
Das Kunsthaus Zürich verzeichnet für 2014 im Vergleich zum Vorjahr leicht weniger Eintritte. Die Jahresrechnung schliesst mit einer schwarzen Null. 2015 wird das Museum neue Ausstellungen präsentieren.
Im letzten Jahr zählte das Kunsthaus 300'520 Eintritte (Vorjahr: 314'000). Hauptmagnet war mit 109'000 Besucherinnen und Besuchern die Ausstellung "Expressionismus in Deutschland und Frankreich", während andere Ausstellungen wie "Egon Schiele - Jenny Saville" unter den Erwartungen blieben, wie der Finanzchef des Museums, Hans Peter Meier, am Donnerstag vor den Medien sagte.
Laut Meier zeigt die Jahresrechnung 2014 ein ausgeglichenes Ergebnis. Für das laufende Jahr erwartet er mehr Eintritte und damit "ein positives Resultat". Wie die Eintritte ist 2014 auch die Anzahl der Mitglieder in der Zürcher Kunstgesellschaft leicht zurückgegangen (von 21'329 auf 20'438). Grund ist - so Meier - die Erhöhung der Jahresbeiträge.
Friedliches Europa in der Kunst
Die diesjährige Hauptausstellung heisst "Monet, Gauguin, van Gogh ... Inspiration Japan". Sie zeigt 350 Werke - Gemälde, japanische Holzschnitte und weitere Kunstgegenstände aus Japan und Europa - und dauert vom 20. Februar bis 10. Mai.
Eröffnet wird das Ausstellungsjahr am 23. Januar mit Meisterzeichnungen aus der Grafischen Sammlung des Kunsthauses, die ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Präsentiert werden mehr als 100 Blätter von Raffael, Dürer, Füssli bis hin zu Jorinde Voigt, Aleksandra Mir und Erik van Lieshout.
Die Sommerausstellung versammelt rund 100 Werke von 50 europäischen Künstlerinnen und Künstlern. Sie zeigt auf, wie sich in der Kunst der letzten 150 Jahre der Wunsch nach einem friedlichen Europa manifestiert hat. Im Herbst werden das Spätwerk von Joan Miró und Werke des Illustrators Tomi Ungerer gezeigt.
Zum Zug kommen auch private Sammlungen wie diejenigen des Filmregisseurs Thomas Koerfer oder von Matthias Brunner, der damit Film-Fotografien, Assemblagen und andere Arbeiten des US-amerikanischen Filmers John Waters zugänglich macht.
Diese Ausstellungen werden in den Sammlungsräumen des Kunsthauses inszeniert, so wie die Marignano-Bilder von Ferdinand Hodler und - aus einer Zürcher Privatsammlung - 40 holländische Gemälde des 17. Jahrhunderts. Das Konzept, kleinere Ausstellungen im Dialog mit der eigenen Museumssammlung zu präsentieren, werde auch in den nächsten Jahren weiterverfolgt, sagte Museumsdirektor Christoph Becker.
Zusatzkosten in Millionenhöhe
Erleichtert zeigte sich schliesslich Walter Kielholz, Präsident der Zürcher Kunstgesellschaft, dass das Zürcher Baurekursgericht vor Weihnachten den Rekurs der Luzerner Archicultura gegen die Erweiterung des Kunsthauses abgewiesen hatte.
"Sollte der Rekurs ans Verwaltungsgericht und schliesslich ans Bundesgericht weitergezogen werden, würde der Baubeginn um mindestens weitere 14 Monate verzögert", sagte Kielholz. Wegen der Verzögerung drohten Zusatzkosten von bis zu 2,5 Millionen Franken. In diesem Fall drohte Kielholz mit einer Schadenersatzforderung.