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Region (LiZ)
Zürich
Gerade freischaffenden Künstlerinnen und Künstler droht im Alter, auf Sozialhilfe oder Ergänzungsleistungen angewiesen zu sein: Kanton und Stadt Zürich engagieren sich nun gemeinsam, um die Altersvorsoge von Kunstschaffenden zu verbessern.
Die neue Regelung ist von den Verantwortlichen von Kultur Stadt Zürich und der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich erarbeitet worden. Sie wird ab 1. Januar 2018 umgesetzt, wie Stadt und Kanton am Dienstag gemeinsam mitteilten.
Im Vordergrund stehe die Sensibilisierung der Kunst- und Kulturschaffenden für die Vorsorge, heisst es in der Mitteilung. Dabei sollen gerade die selbständig Erwerbenden eine aktivere Rolle übernehmen, indem sie entscheiden, ob die Vorsorgelösung zu ihren Gunsten umgesetzt wird.
So erhalten Kulturschaffende, die von Stadt oder Kanton einen Unterstützungsbeitrag erhalten und davon nachweislich 6 Prozent in ihre gebundene Vorsorge stecken, diesen Beitrag zusätzlich ausbezahlt. Diese Regelung gilt für Werkjahre, Werkbeiträge, Werkstipendien und Freiraumbeiträge ab 10'000 Franken.
Auch für fest oder temporär Angestellte soll die Vorsorgesituation verbessert werden: "Stadt und Kanton wirken bei den von ihnen unterstützten Kulturinvestitionen darauf hin, dass den beschäftigen Kunst- und Kulturschaffenden eine Vorsorgelösung ab dem ersten Tag und Franken angeboten wird".
Bei der Erneuerung von Verfügungen, Vereinbarungen oder Subventionsverträgen wird gemäss Mitteilung die Aufforderung einfliessen, dass in den Betrieben und Projekten eine verbindliche Vorsorgeregelung zu etablieren sei.
Die für diese Neuerungen ab 2018 benötigten Gelder für die Vorsorgeleistungen stammen aus den bestehenden Kulturförderungs-Budgets. Da diese nicht erhöht werden, stehen entsprechend weniger Mittel für die direkte Unterstützung von Kulturschaffenden und Kulturprojekten zur Verfügung.
Dies sei auf den ersten Blick schmerzlich, schreiben Kultur Stadt Zürich und die Fachstelle Kultur des Kantons Zürich in ihrer Mitteilung. "Wenn es aber gelingt, Kulturschaffende für das Thema zu sensibilisieren und sie damit vor der Fürsorgeabhängigkeit im Alter zu bewahren, dann zahlen sich diese Investitionen langfristig aus."