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Region (LiZ)
Zürich
Der Zürcher Regierungsrat lehnt die kantonale Volksinitiative "Wildhüter statt Jäger" ab: Ein professionelles Wildtiermanagement, das die Initiative fordert, werde bereits heute sichergestellt - und dies erst noch zu deutlich tieferen Kosten.
Die Volksinitiative verlangt ein Ende der heutigen Hobby- und Milizjagd: An deren Stelle sollen professionell ausgebildete Wildhüter für ein Wildtiermanagement sorgen, bei dem die natürliche Regulierung des Tierbestandes im Vordergrund stehen soll.
Der Zürcher Regierungsrat beantragt nun dem Kantonsrat, die Initiative ohne Gegenvorschlag abzulehnen. Die Forderung der Initiative sei bereits heute umgesetzt, schreibt er in seinem am Donnerstag veröffentlichten Antrag.
So werde unter anderem jährlich eine regional differenzierte Planung erstellt, welche insbesondere die regulierenden jagdlichen Eingriffe umfasse. Zudem bestehe ein aktuelles Konzept zum Management der Rothirsche, und es gebe umfangreiche Konzepte zum Umgang mit dem Biber, dem Luchs und dem Wolf.
Der Wildtierbestand lasse sich im Kanton Zürich nicht selber regulieren, hält die Regierung weiter fest: "Ohne regelmässige Regulation würde zum Beispiel der Wildschweinbestand schon innerhalb eines Jahres um den Faktor zwei bis drei zunehmen." Sehr grosse Wildschäden in Land- und Forstwirtschaft wären die Folge.
Die 850 Pächter der 169 Zürcher Jagdreviere sowie deren rund 500 Jagdgäste wenden pro Jahr rund 400'000 Stunden auf - dies unter anderem für die Jagd, den Unterhalt und den Einsatz bei Unfällen, hält der Regierungsrat fest.
Rund 80 bis 90 zusätzliche Wildhüter wären notwendig, um deren Aufgaben zu übernehmen, rechnet der Regierungsrat vor. Dies allein würde jährliche Kosten von 16 Millionen Franken verursachen. Hinzu käme unter anderem der Wegfall der heutigen Pachteinnahmen - insgesamt würde die Umsetzung der Initiative 20 bis 30 Millionen Franken verursachen.
Heute werde mit rund einer Million Franken ein professionelles Wildtiermanagement sichergestellt, hält die Regierung in ihrem Antrag fest. Sie sehe "keinen Vorteil darin, die bewährte Milizjagd zu verbieten und die Wildhut staatliche besoldeten Wildhütern zu übertragen".