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Linda Grazia legt seit acht Jahren in Clubs auf. Nun hat sie ihren grossen Auftritt an der Street Parade.
DJ Linda Grazia ist eben erst am Flughafen Zürich gelandet, als sie zum Interview erscheint. Die gebürtige Deutsch-Italienerin lebt seit zwei Jahren in Zürich. Seit acht Jahren legt sie in Clubs auf. Am Freitag hat sie ihren grossen Auftritt an der Zürcher Street Parade: Linda Grazia gewann den DJ Talent 2017 Contest und darf daher als bestes Nachwuchstalent im Bereich elektronische Musik auf der Swiss Innovation Stage am Limmatquai von 14 bis 15 Uhr ihr Können zeigen. Sie überzeugte die Jury «mit ihren sehr sauber produzierten DJ-Sets und Remixes», wie es in einer Mitteilung der Street-Parade-Medienstelle heisst.
Linda Grazia: Ich plane nicht gross, alles passiert irgendwie. Ich stehe morgens auf, habe vielleicht eine Idee, produziere ein Lied oder mache ein Set. Hinter jedem Lied steht eine Geschichte, die ich damit verarbeite. Nebenbei arbeite ich in einem Hotel. Aber ich baue den Alltag um die Musik herum.
Wenn ich auflege, feiere ich die ganze Nacht. Aber das ist nicht jedes Wochenende so. Ansonsten setze ich mich hin und mache neue Sets oder Stücke oder gehe Tango tanzen, da mich auch Tango begeistert.
Mein letztes Stück entstand aus einer traurigen Verfassung, weil ich jemanden aus meinem Umfeld verloren hatte. Ich hatte eine Melodie im Kopf, legte dann eine Basslinie darunter und mischte am Computer andere Sounds dazu. Eine Freundin spielte einen Geigenpart dazu ein.
Beim Auflegen habe ich meine CDs. Du hast ein Lied und mischt ein anderes rein. Dann hast Du zwei Lieder zusammen, und daraus entsteht etwas Neues. Das ist ja das Schöne daran. Ich mag es, wenn es ruhig anfängt und dann aufbaut. So steigere ich mich selbst immer mehr in die Musik hinein.
Viel. Es ist eine Ehre, daran teilzunehmen.
Die Street Parade ist eine schöne Sache, daran sollte man nichts ändern.
Keine Ahnung, was da noch alles auf uns zukommt. Bei Musik gibts immer Überraschungen. Ich glaube, das wird nie aufhören. Was die technische Entwicklung betrifft: Es gibt Künstler, die finden es toll, immer die neusten Programme zu haben. Mich interessiert das nicht so.
Musik hat mich schon als Kind begeistert. Damals fing ich ganz klassisch mit Klavier an. Dann machte ich mit Tanz weiter. Irgendwann mixte ich mit Kassetten und später mit CDs. So wuchs ich da rein.
Weiss ich nicht. Das kommt auf die Stimmung an. Planen ist nicht so mein Ding.