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Region (LiZ)
Zürich
Wie sehr die Arbeit von Brigitta Johner im Kantonsrat geschätzt wird, zeigte die glanzvolle Wahl der FDP-Politikerin. Sie forderte Respekt und Fairplay in der Politik ein.
Brigitta Johner (FDP) ist am Montagmorgen mit 169 von 173 möglichen Stimmen zur Präsidentin des Zürcher Kantonsrats gewählt worden. Ein hervorragendes Resultat, das die Wertschätzung von Johners Arbeit bei den Ratskolleginnen und -kollegen widerspiegelt. Die Urdorferin ist damit die erste Politikerin aus den Gemeinden des Bezirks Dietikon, der diese Ehre zuteil wird, und zwar seit 34 Jahren und Ernst Spillmann (SP, Urdorf). Am Nachmittag und Abend finden in ihrer Heimatgemeinde Feierlichkeiten statt. Eine Urdorfer Delegation mit Gemeindepräsidentin Sandra Rottensteiner und Johners Familie wohnte der Wahl im Zürcher Ratshaus bei.
In ihrer Antrittsrede forderte Brigitta Johner von den Kantonsräten "Respekt und Fairplay" ein. Und: Nur eine prosperierende Wirtschaft und Innovationskraft könne die Ansprüche an Bildung, Soziales und Gesundheit garantieren. Dafür müsse der Rat sorgen.
Brigitta Johner ist seit 2000 Kantonsrätin. Sie präsidierte von 2001 bis 2008 die Kommission für Bildung und Kultur. Seit 2009 ist Johner Geschäftsleitungsmitglied des Kantonsrats. Von 1986 bis 1998 war sie Schulpflegerin in Urdorf.
Zur ersten Vizepräsidentin wurde Theresia Weber-Gachnang (SVP, Uetikon a. S.) gewählt. Zweiter Vizepräsident wurde Rolf Steiner (SP, Dietikon).
Der abtretende Ratspräsident Bruno Walliser (SVP, Volketswil) hat sein Präsidialjahr genossen, wie er erklärte. Er sei sehr stolz, den Kanton Zürich ein Jahr lang repräsentiert zu haben. Diesen habe er an 156 Veranstaltungen vertreten. Seine wichtigsten Ziele habe er erreicht: Die Kleidergösse halten, den Pendenzen-berg abbauen und etwas mehr Ruhe in die Ratssitzung zu bringen. Letzteres habe aber nur bedingt funktioniert, wie Walliser schmunzelnd gestand. In der Richtplan- und ZKB-Debatte seien wichtige Entscheide gefällt worden. Walliser schloss mit denselben Worten, mit denen er vor einem Jahr sein Präsidialjahr begonnen hatte: "Mir sind Züri".
Brigitta Johner würdigte Wallisers Arbeit und bedankte sich dafür, dass sie ein "lehrreiches und lustiges Jahr" als seine rechte Hand habe verbringen dürfen. Die neu eingeführte Redezeitbeschränkung habe es ermöglicht, die Pendenzenliste auf ein Tiefniveau abzubauen. Zum Dank für seine Arbeit erhielt Walliser den "Silbernen Löwen" verliehen, die höchste Auszeichnung des Kantons. SVP-Fraktionspräsident Jürg Trachsel sagte, dass Bruno Walliser, Kaminfeger von Beruf, dem Rat Glück gebracht habe.