Kloten
Durcheinander am Flughafen Zürich: Blinder Passagier schleicht sich an Bord

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Passagiere beim Check-In am Flughafen Zürich.

Passagiere beim Check-In am Flughafen Zürich.

Christian Beutler/Keystone

Turbulente Szenen am Flughafen Zürich: Am Sonntagmorgen ist ein Tourist aus Spanien in ein Flugzeug der LOT-Airline gestiegen – ohne Boardingpass. An Bord steht der 43-Jährige bei der Handgepäckablage, bis er das Flugzeug urplötzlich rennend wieder verlässt.

Kurze Zeit später wird er von der Polizei angehalten, wie der «Blick» schreibt. Verhaftet wurde er jedoch nicht: Wie Rebecca Tilen, Sprecherin der Kantonspolizei Zürich, in der Zeitung sagt, habe weder ein strafrechtlicher Tatbestand vorgelegen noch habe er psychische Auffälligkeiten gezeigt.

Der Spanier kam dank den sogenannten Selfboarding-Gates unbemerkt an Bord. «Es kommt hin und wieder vor, dass Personen, die bei der Boarding-Pass-Kontrolle die Schleusen benutzen, sich ganz nah an die Person vor ihnen drücken, und so unbemerkt passieren können», zitiert der «Blick» Flughafensprecherin Sonja Zöchling. Eigentlich sollte in solchen Situationen ein Alarm ausgelöst werden. Wieso das nicht geschah, wird im Moment abgeklärt.

Mitarbeiter entlassen

Später kommt es zu einer weiteren Panne: Trotz des Vorfalls an Bord erteilt der zuständige Mitarbeiter des Flugabfertigungs-Unternehmens AAS dem Piloten die Startfreigabe. Ein Verstoss gegen das Sicherheitsprotokoll, da der blinde Passagier noch nicht identifiziert war und somit unklar war, ob er eingechecktes Gepäck an Bord des Flugzeugs hatte. AAS organisiert im Auftrag verschiedener Fluglinien das Check-in und Boarding und ist auch für das Beladen und Entladen der Flugzeuge zuständig.

Erst später wird der Fehler bemerkt. Das Flugzeug wird zurück zum Standplatz beordert, das Gepäck kontrolliert. Mit zweieinhalb Stunden Verspätung hebt die Maschine um 13.02 Uhr in Richtung Warschau ab. Für den AAS-Mitarbeiter hat sein Fehler harte Konsequenzen: Er wurde entlassen. «Da es sich hierbei um einen erheblichen Sicherheitsverstoss handelte, war diese Massnahme leider unumgänglich», zitiert der «Blick» aus einem internen Schreiben der AAS. (mlu)