Dübendorf
Dübendorf möchte riesiges Hochhaus

Die Glatttalbahn hat Dübendorf erreicht – und als direkte Folge verändert sich die Stadt. Besonders offensichtlich könnte dies dereinst im Giessen-Quartier werden.

Manuel Reimann
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Limmattaler Zeitung

Die Glatttalbahn hat Dübendorf erreicht – und als direkte Folge verändert sich die Stadt. Besonders offensichtlich könnte dies dereinst im Giessen-Quartier werden: Bei der Kreuzung Überland-/Ringstrasse ist eine Überbauung vorgesehen, die mit ihrer markanten Architektur das Stadtbild prägen würde. Der Blickfang wäre ein 114 Meter hohes, auffallend schlankes Hochhaus. Damit dieser Turm aber überhaupt realisiert werden könnte, muss erst ein privater Gestaltungsplan genehmigt werden.

Das Vorhaben geht ins Jahr 2002 zurück. Damals wurde für die städtebauliche Entwicklung des Giessen-Areals im Rahmen der Glatttalbahn-Projektierung ein Masterplan erarbeitet. Die bereits darin angedeutete Projektidee mit einem Hochhaus an der Haltestelle Giessen wurde vier Jahre später von der K-Werkstatt Baumanagement AG aufgenommen und konkretisiert.

Im Herbst 2006 wurde deren Projekt dem Dübendorfer Stadtrat vorgestellt. Am 6.Dezember desselben Jahres erwarb dafür die K-Werkstatt BaumanagementAG die beiden Grundstücke links und rechts der Ringstrasse zwischen Glatt und Überlandstrasse.

Städtebaulichen Akzent setzen

Dem Gestaltungsplan Giessen liegt die Idee zugrunde, am Strassen-Verkehrsknotenpunkt und an der wichtigen, neuen Glatttalbahn-Haltestelle Giessen einen städtebaulichen Akzent zu setzen. «Es war bereits die Absicht des Kantons, dass hier eine Verdichtung stattfinden soll», sagt Dübendorfs Stadtpräsident Lothar Ziörjen.

Die Konzentration der Nutzung auf die Hauptparzelle, die unmittelbar an der Glatttalbahn-Haltestelle liegt, erlaubt die Freihaltung eines nicht erschlossenen «Dreiecks» als öffentlich zugänglichen Grünraum. Dieser soll über eine Passerelle mit der Überbauung verbunden werden.

Auf dem Hauptgrundstück konzentriert sich die Ausnützung im Hochhaus. Flankiert wird es von zwei maximal rund 30Meter hohen Baukörpern. Daneben bildet eine kammförmige Überbauung mit drei über die Glatttalbahn auskragenden Baukörpern den Übergang zur benachbarten Wohnüberbauung.

Der Wohnanteil sollte mindestens 40 Prozent betragen, so Ziörjen. «Erst ab diesem Wert ist sichergestellt, dass die soziale Mischung funktioniert und sich die Bewohner wohl fühlen.»

Ausserdem wären rund 5000 Quadratmeter Verkaufsflächen vorgesehen – bei der öffentlichen Projektauflage sei noch von 8000 Quadratmetern die Rede gewesen. Die maximale Parkplatzzahl sei auf 492 festgesetzt worden, so Ziörjen. Dafür ist ein unterirdisches Parkhaus vorgesehen.

Für den Bau des neuen Hochhauses ist nebst dem Gestaltungsplan auch eine Änderung der Bauordnung der Stadt Dübendorf notwendig. Zudem muss die Dreiecksparzelle für den Erholungsraum von der heutigen Zone für öffentliche Bauten in die Freihaltezone umgeteilt werden, was eine Anpassung des Zonenplans bedingt.

Bauzeit von zwei Jahren

Stadtpräsident Ziörjen glaubt, dass das Vorhaben heute in einer Bauzeit von rund zwei Jahren realisiert werden könnte – immer vorausgesetzt, dass ein Investor für das Unterfangen gefunden wird.

Zuvor aber steht der weite Weg durch die Bewilligungsinstanzen an, was ebenfalls zwei Jahre in Anspruch nehmen dürfte.