Jahresrechnung 2020
Trotz Corona: Kanton Zürich schreibt ein überraschend grosses Plus

Die Rechnung 2020 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 499 Millionen Franken – budgetiert war ein Plus 61 Millionen Franken.

LiZ
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Finanzdirektor Ernst Stocker konnte am Freitag eine erfreuliche Nachricht überbringen. Die Rechnung für das Jahr 2020 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 499 Millionen Franken. Vorgesehen war ein Ertragsüberschuss von 61 Millionen Franken.

Finanzdirektor Ernst Stocker konnte am Freitag eine erfreuliche Nachricht überbringen. Die Rechnung für das Jahr 2020 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 499 Millionen Franken. Vorgesehen war ein Ertragsüberschuss von 61 Millionen Franken.

Archivbild: Alexandra Wey / Keystone

Der Kanton Zürich schreibt trotz Corona schwarze Zahlen. Die am Freitag präsentierte Rechnung für das Jahr 2020 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 499 Millionen Franken. Das vom Kantonsrat bewilligte Budget hatte einen Ertragsüberschuss von 61 Millionen Franken vorgesehen.

«Ausschlaggebend für die Verbesserung waren mehrere nicht budgetierte Effekte, insbesondere die zweite, dritte und vierte Ausschüttungstranche der Schweizerischen Nationalbank (356 Millionen Franken), eine Aufwertung der Liegenschaften im Finanzvermögen wegen gestiegener Marktwerte von 143 Millionen Franken und die ZKB-Sonderdividende von 100 Millionen Franken», heisst es in einer Mitteilung.

Das vorteilhafte Rechnungsergebnis helfe mit, die weniger guten Aussichten für die kommenden Jahre zu mildern, in denen die Finanzplanung hohe Defizite aufweise. «Erst ab 2021 werden auch die Corona-Härtefallprogramme in die Rechnung einfliessen», heisst es in der Mitteilung weiter. Im abgelaufenen Jahr hätten der Regierungsrat und seine Direktionen zusätzliche, pandemiebedingte Ausgabenbeschlüsse von 262 Millionen Franken bewilligt (ohne Härtefallprogramme). Darunter würden Mehraufwendungen unter anderem im Gesundheitsbereich, Mietzinserlasse, Unterstützungsgelder für gemeinnützige und gewinnorientierte Kulturunternehmen, Institutionen im Bereich des Breitensports, für in Not geratene Selbstständigerwerbende, den Tourismus oder den öffentlichen Verkehr fallen. Hinzu kommen Darlehen und Bürgschaften (Kreditgarantieprogramm) im Umfang von total 595 Millionen Franken.

Mehr Steuererträge bei den natürlichen Personen

Die Auswirkungen der Pandemie hätten sich bei den Steuererträgen vorerst erwartungsgemäss noch im Rahmen gehalten, da sie zu einem grossen Teil auf dem guten Jahr 2019 beruhten, schreibt der Kanton weiter. Insgesamt 7,8 Milliarden Franken Steuern hat er eingenommen. Bei den natürlichen Personen hätten die Erträge der laufenden Periode die Erwartungen mit einem Mehrertrag von 82,1 Millionen Franken um 2 Prozent übertroffen. «Die Pandemie hat sich hier erwartungsgemäss noch nicht ausgewirkt, weil die 2020 in Rechnung gestellten Steuern auf den Werten der sehr guten Vorjahre basierten», schreibt die Finanzdirektion.

Anders präsentiere sich die Bilanz jedoch bei den Unternehmen. Die Steuerämter konnten ihnen für die laufende Periode 2020 rund 1,2 Milliarden Franken in Rechnung stellen. Im Vergleich zu früheren Jahren sei dies noch immer eine beachtliche Summe. «Diese blieb aber um 128,4 Millionen Franken hinter dem Budget zurück, weil auch grosse Unternehmen ihre provisorischen Rechnungen auf Grund der Pandemie nach unten korrigieren liessen.»