Stadion Zürich
Auch die GLP ist gegen ein neues Fussballstadion in Zürich

Nach der FDP lehnt auch die Grünliberale Partei der Stadt Zürich das neue Fussballstadion auf dem Hardturmareal ab. Die Nein-Parole zum 216-Millionen-Kredit, wurde am Donnerstag an der Mitgliederversammlung deutlich mit 32 gegen 14 Stimmen gefasst.

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Nach der FDP lehnt auch die Grünliberale Partei (GLP) der Stadt Zürich das neue Fussballstadion auf dem Hardturmareal ab. Die Nein-Parole zum 216-Millionen-Kredit, wurde am Donnerstagabend an einer Mitgliederversammlung deutlich mit 32 gegen 14 Stimmen gefasst.

Ein Antrag auf Stimmfreigabe, lehnten die Mitglieder mit grosser Mehrheit ab, wie Co-Präsident Martin Luchsinger auf Anfrage sagte. Die GLP lehnte konsequenterweise auch den Kredit von rund 103 Millionen Franken für die mit dem Stadion verknüpfte Wohnsiedlung Hardturm mit 154 bezahlbaren Wohnungen für kinderreiche Familien ab.

Vor der Parolenfassung warben Kantonsrat Beni Schwarzenbach für ein Ja und Gian von Planta, Fraktionschef der GLP im Gemeinderat, für ein Nein zum Stadion. Schwarzenbach wies darauf hin, dass bei einem Nein es sicher kein Stadion mehr auf dem Hardturm geben werde. Wenn die Stadt schon die Cüpli-Kultur unterstütze, so könne sie auch etwas die Kultur der breiten Masse tun.

Für von Planta ist dagegen nicht einsehbar, warum die Stadt Zürich für die volle Bausumme und das jährliche Betriebsdefizit aufkommen soll. Wenn es schon einen Neubau brauche, dann hätten sich die beiden Stadtzürcher Fussballclubs sowie Private an den Kosten zu beteiligen.

Von Planta kämpft an vorderster Front gegen die Stadionpläne. Schon vor dem Entscheid seiner Partei hatte er zusammen mit weiteren Politikern das Komitee «Nein zur Finanzierung des neuen Stadions» gegründet.

In der Diskussion wurde zudem die Frage aufgeworfen, ob es überhaupt ein zweites Stadion in der Stadt Zürich brauche. Mit dem Letzigrund stehe schliesslich ein Stadion zur Verfügung, in dem auch Champions-League-Spiele ausgetragen werden könnten.

Dubno als Stadtratskandidat nominiert

Einstimmig nominierte die Mitgliederversammlung Samuel Dubno als Kandidat für die Stadtratswahlen 2014. Der 47-jährige Unternehmer wurde 2010 in den Gemeinderat gewählt. Im städtischen Parlament ist er Mitglied der Rechnungsprüfungskommission. Von 2010 bis 2012 war er zudem Mitglied der Kommission für die Gleichstellung von Mann und Frau.

Dubno wollte sich bereits im Frühjahr bei der Ersatzwahl für den zurückgetretenen Finanzvorstand Martin Vollenwyder (FDP) als Stadtratskandidat zur Verfügung stellen. In der parteiinternen Ausmarchung unterlag er jedoch Kantonsrat Daniel Hodel.

Die Gesamterneuerungswahlen für den Zürcher Stadtrat finden am 9. Februar 2014 statt. Von den bisherigen treten Martin Waser (SP) und Ruth Genner (Güne) nicht mehr an. Die Grünen haben diese Woche neben dem bisherigen Stadtrat Daniel Leupi neu Markus Knauss nominiert. Er soll den zweiten Sitz der Grünen in der städtischen Exekutive verteidigen.

Die CVP schickt ihren bisherigen Stadtrat Gerold Lauber ins Rennen. SP, FDP und SVP küren ihre Kandidierenden erst nach den Sommerferien.